Über den von Dietmar Hirsch im Vorfeld der Saison angekündigten „Heavy-Metal-Fußball“ wurde dieser Tage beim MSV Duisburg viel gesprochen. Beim 4:2-Sieg in Bocholt traf zumindest im zweiten Durchgang vieles davon zu, was der Trainer des neuen Regionalliga-Spitzenreiters darunter versteht.
„Es war ein Abnutzungskampf. Natürlich hätte ich gerne auch mal ein bis zwei frühe Tore. Aber wir wussten, dass je länger wir hinten die Null halten, es umso einfacher werden kann. Die zwei Gegentore waren blöd, aber wir haben die Qualität und Mentalität, um eben vier zu schießen“, sagte Hirsch.
Ein Mann, der maßgeblich für die Wende im Duisburger Spiel sorgte, war Jan-Simon Symalla. Der junge Flügelflitzer bekam im ersten Durchgang noch eine Verschnaufpause. Weil Jesse Tugbenyo bereits mit Gelb vorbelastet war und nach seiner überzeugenden Leistung in Köln kein glückliches Startelf-Debüt im Zebra-Trikot hinlegte, kam Symalla noch ein paar Minuten eher als ursprünglich geplant.
„Wir wollten kein Risiko eingehen, damit wir auch am Sonntag wieder aus dem Vollen schöpfen können“, erklärte Hirsch. Der 52-Jährige schwärmt von den Qualitäten seines 19-jährigen Senkrechtstarters.
„Simon bringt immer etwas Besonderes. Er ist einer der besten Außenbahnspieler. Aber der Junge ist eben auch erst 19 und hat seine erste Englische Woche im Herren-Bereich“, meinte Hirsch, der es daher als seine Aufgabe sieht, „den Jungen ein bisschen zu schützen“, damit er fit durch die Saison zu kommt. „Wir haben mit ihm gesprochen und werden ihn gegen eine schnelle Gladbacher Mannschaft am Sonntag wieder brauchen.“
Erstmals seit dem 28. September wieder von Beginn an ran durfte am Hünting dagegen Jakob Bookjans. Der mit fünf Treffern beste Torschütze fiel zuletzt unter anderem taktischen Überlegungen zum Opfer. Hirsch sieht den ehemaligen Drittligaspieler im zentralen Mittelfeld wesentlich besser aufgehoben als auf den Außenpositionen.
„Jakob hat es sich verdient, mal wieder länger zu spielen. Er ist sehr fleißig, egal, wo wir ihn hinsetzen. Wir haben ein großes Angebot an ähnlichen guten Spielern. Das gilt auch für Jonas Michelbrink“, lobte Hirsch und hob vor allem die Leistung von Abräumer Florian Egerer hervor: „Er hat es als Stabilisator auf der Sechs überragend gemacht.“
Dass die beste Abwehr der Liga im Übrigen erst zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Gegentore kassierte, war am Mittwochabend nebensächlich. Die hohe Breite und individuelle Klasse im Mittelfeld könnte im Laufe der Saison noch ein entscheidender Faktor werden.