Mit nur einem Punkt und 13 Gegentoren ist der Wuppertaler SV in die neue Saison gestartet. Ein verheerender Auftakt für den WSV - und da spielen der große Umbruch, die Umstrukturierungen und die Etat-Kürzung keine Rolle. Aus seiner Enttäuschung machte auch Manager Gaetano Manno keinen Hehl. Er sprach Klartext.
Und die deutlichen Worte, die der Sportchef und Trainer Rene Klingbeil an die Mannschaft richteten, zeigen Wirkung. Nach dem 1:4 gegen Paderborn zeigte die WSV-Mannschaft auch ein anderes Gesicht.
Es folgten ein 2:0-Sieg bei Fortuna Düsseldorf II und ein 3:1-Erfolg gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer Fortuna Köln.
Nun hat der WSV bis zum nächsten Spiel am Freitag (13. September, 19 Uhr) beim SC Wiedenbrück ein wenig Zeit, um weiter in Form zu kommen. Wir haben mit Sportchef Manno gesprochen.
Gaetano Manno, wie kam es zur Wiedergeburt des Wuppertaler SV?
Wir haben wieder mehr personelle Optionen. Ich bin kein Typ, der Ausreden und Alibis sucht. Aber in diesem Fall war das schon heftig. Uns haben zum Teil zehn Spieler gefehlt und darunter auch sehr wichtige Jungs. Es fehlen immer noch wichtige Leute. Das tut der Mannschaft weh. Wir haben dem Team aber auch klar zu verstehen gegeben, dass unabhängig von unserer Personalnot in den ersten Spielen die Einstellung einfach nicht gestimmt hat. Jetzt sind die Basics wieder da. Wenn du diese nicht an den Tag legst, dann hast du überall Probleme - auch in der Kreisliga. Bevor man anfängt Fußball zu spielen, muss das ABC auf dem Rasen: Herz, Wille und Leidenschaft.
Wer wird der Mannschaft denn noch Wochen oder gar Monate nicht helfen können?
Shinnosuke Nishi hat einen Mittelfußbruch, Pedro Cejas einen Innenbandriss, Dilhan Demir und Semir Saric jeweils einen Syndesmosebandriss, Dildar Atmaca laboriert an einer Schulterverletzung, Beyhan Ametov kämpft mit muskulären Problemen und Joep Munsters hat Leistenprobleme: Bei diesen Jungs wird das definitiv noch länger dauern.
Umso glücklicher mussten Sie gewesen sein, dass das Budget noch für weitere Spieler langte?
Ja, klar. Die Nachverpflichtungen von Benedikt Wimmer, Yousef Qashi, Muhammed Bejdic und Timo Bornemann haben uns sehr geholfen. Hier haben wir auch ein großes Entgegenkommen von den abgebenden Vereinen erhalten. Dafür danke ich den Klubs wie Bayern München oder Energie Cottbus in Person von Claus-Dieter Wollitz noch einmal. Mit diesen Jungs hat unser Trainer noch einmal ganz andere Möglichkeiten, wie man das auch in den letzten beiden Spielen sehen konnte.
Niklas Dams und Marco Terrazzino spielten in der Baller League. Das ist aktuell auch nicht mehr der Fall. Warum?
Es war ja klar, dass es darüber Diskussionen geben wird, wenn es mal nicht läuft. Und so ist das direkt zu Saisonbeginn passiert. Beide wissen um unsere Personallage. Da können wir nicht noch riskieren, dass sich unsere beiden Kapitän in der Baller League verletzten. Sie dürfen dort spielen, wie jetzt in der Länderspielpause - aber: Wenn Ligabetrieb ist, dann stehen sie nur uns und nicht der Baller League zur Verfügung.
Wie gut ist der Wuppertaler SV denn jetzt mit Blick auf die Tabelle?
Es bleibt dabei: Wir wollen nach den Kürzungen und Umstrukturierungen eine gute Rolle spielen und die Großen der Liga ärgern. Aktuell macht es noch wenig Sinn auf die Tabelle zu schauen. Das machen wir dann mal nach elf oder zwölf Spielen. Dann kann ich die Frage, wie gut der WSV im Vergleich zu den anderen Teams ist, auch konkreter beantworten.