Nach dem Aufstieg 2020 muss Rot Weiss Ahlen nun vier Jahre später wieder den Gang in die Oberliga Westfalen antreten. Der einstige Zweitligist beendete die Regionalliga West-Saison mit 25 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. In dieser Spielzeit war die Regionalliga schlicht eine Nummer zu groß für Ahlen.
Dabei hatte der Klub im Winter noch einiges versucht und mehrere Transfers getätigt. Einer dieser Zugänge war Nazzareno Ciccarelli. Er wechselte vom künftigen Regionalligisten Türkspor Dortmund, wo er in der Hinrunde an zehn Treffern direkt beteiligt war, Ende Januar an die Werse. Dort entwickelte sich der Deutsch-Italiener zwar zum Stammspieler, konnte aber den Abstieg in die Oberliga nicht verhindern.
"Ein Abstieg hat viele unglückliche Gründe. Sehr oft hat einfach das nötige Glück gefehlt, um die wichtigen Punkte zu holen. Jeder Fußballer, der den Abstiegskampf kennt, weiß, dass es eine sehr komplizierte Situation ist", resümiert Roland Kapinga, Berater von Ciccarelli, im RevierSport-Gespräch.
Während sein Schützling bei seinem zweiten Einsatz für Ahlen prompt den ersten Treffer erzielte, folgte danach nur noch eine Vorlage bis zum Saisonende. Das lag jedoch auch daran, dass er zwei Partien aufgrund eines grippalen Infekts verpasste. Kapinga blickt zurück:
"Im Abstiegskampf sind andere Tugenden gefragt, wie Kampf und Laufbereitschaft oder grundsätzlich auch andere Spielercharaktere. Jedoch hat Nazzareno aus dieser Saison viel gelernt. Klar ist aber auch, dass er in Erfurt und bei Türkspor in spielerisch sehr starken Teams gespielt hat. Daher hoffen wir, dass wir ihn bei einer spielerisch starken Mannschaft in der nächsten Saison wiedersehen werden. Denn Nazzareno steht für Tore und Assists. Das zeigen die beeindruckenden Zahlen der letzten drei Jahre."
Für Rot-Weiß Erfurt war der 27-jährige Zehner in der Saison 2022/23 in 29 Regionalliga-Partien an insgesamt 15 Treffern (7 Tore, 8 Vorlagen) beteiligt. Dort stellte er unter Beweis, dass er auch in der vierthöchsten Spielklasse ein wichtiger Spieler sein kann.
Auch deshalb ist für Ciccarelli ein Verbleib in Ahlen kein Thema. Das bestätigt sein Berater auf RS-Nachfrage: "Es gab bisher keine Gespräche, weder mit Herrn Özkara, noch mit Herrn Joppe. Wir schließen jedoch grundsätzlich einen Verbleib in der Oberliga aus. Reno hat sich trotzdem sehr wohlgefühlt in Ahlen."
Wir können uns einen Verbleib im Westen vorstellen, jedoch reizt ihn eine Rückkehr in den Osten oder auch die Regionalliga Südwest. Da gab es bereits Anfragen, die wir gemeinsam sondieren.
Roland Kapinga.
Wohin der Offensivspieler, der in Herne geboren wurde, wechseln wird, ist allerdings noch nicht beschlossen. Das klare Ziel ist weiterhin die Regionalliga. "Wir führen Gespräche mit einigen Regionallisten, haben aber noch keine Entscheidung getroffen. Er hat einen sehr großen Hunger, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Der Junge ist auf dem Niveau in der Lage, jede Saison mindestens an zehn Toren beteiligt zu sein. Die Garantie hat man, wenn man ihm im letzten Drittel die Freiheiten gibt. Wir können uns einen Verbleib im Westen vorstellen, jedoch reizt ihn eine Rückkehr in den Osten oder auch die Regionalliga Südwest. Da gab es bereits Anfragen, die wir gemeinsam sondieren", erklärt Kapinga.