Alemannia Aachen ist durch die Regionalliga West marschiert und stieg am Ende mit einem satten Vorsprung von zwölf Zählern auf den ersten Verfolger 1. FC Bocholt in die 3. Liga auf.
Das Erfolgsrezept der Alemannen: Die Aachener nahmen schon vor der Saison alle Spieler mit. Getreu dem Motto: Wenn wir unser Ziel Aufstieg erreichen, werden alle Spieler davon profitieren.
Und nun ist das eingetroffen. Stand - 21. Mai 2024 - haben die Aachener aktuell 26 Spieler ab dem 1. Juli 2024 unter Vertrag. Der Grund: Nahezu jeder Vertrag hat sich nach dem Aufstiegsfall um ein weiteres Jahr verlängert.
"Dass wir aber nicht mit allen Spielern in die 3. Liga gehen können und wollen, dürfte doch jedem klar sein. Am Ende wollen wir mit 25 Feldspielern und drei Torhütern in die Saison gehen", betont Erdal Celik, Technischer Direktor, gegenüber RevierSport.
Nach unseren Informationen spielen zum Beispiel Marc Brasnic, Kilian Pagliuca, Vincent Schaub und Beyhan Ametov trotz gültiger Verträge keine sportliche Rolle mehr. Cas Peters - Vertrag bis zum 30. Juni 2026 - soll weiter beim FSV Frankfurt auf Torejagd gehen.
Und was die Sponsoren betrifft, ist es wirklich auch sehr erfreulich. Leute melden sich bei uns, um der Alemannia zu helfen, um den nächsten Schritt zu gehen. Denn jeder weiß hier, dass nach oben hin bei einem Klub wie Alemannia Aachen keine Grenzen gesetzt sind.
Erdal Celik
Das Alemannia-Problem: Die Spieler, die keine Rolle mehr spielen, haben gültige und nach dem Aufstieg nach unseren Informationen auch besser dotierte Verträge als in der Regionalliga in der Hand. Bleibt also abzuwarten, wen die Alemannia am Ende überhaupt von der Gehaltsliste streichen kann.
Denn nach den bisherigen drei Zugängen Charlison Benschop (Wuppertaler SV), Soufian El-Faouzi (Fortuna Düsseldorf II) und Felix Meyer (BFC Dynamo) betont Celik: "Wir werden nur weiter Spieler verpflichten, wenn wir im Kader Platz schaffen. Dass wir aber weitere Verstärkungen für die 3. Liga benötigen, ist uns allen bewusst."
Frisches Geld würde dem Neuling der 3. Liga in diesem Fall auch gut tun. Und dieses wollen sich die Aachener am Samstag im Sportpark Höhenberg in Köln dazuverdienen. Dann geht es im Mittelrheinpokal-Finale gegen den Bonner SC. "Natürlich ist das ein sehr wichtiges Spiel. Zum einen wollen wir das Double feiern und zum anderen geht es im Fußball immer um finanzielle Belange. Eine DFB-Pokal-Teilnahme würde uns sehr gut zu Gesicht stehen - sportlich und wirtschaftlich", sagt Celik.
Stichwort Wirtschaftlichkeit: Mittlerweile haben die Verantwortlichen um Aufsichtsrat Marcel Moberz und Geschäftsführer Sascha Eller sowie die sportliche Führung Erdal Celik und Erfolgstrainer Heiner Backhaus solch tolle Arbeit geleistet, dass nicht nur Berater und deren Spieler sondern auch Sponsoren proaktiv auf die Alemannia zugehen.
Celik verrät: "Ja, das alles ist schon gigantisch. Die Euphorie rund um die Alemannia ist riesengroß. Uns werden viele Spieler angeboten, die den Weg mit uns gehen wollen. Da gilt es wirklich genau hinzuschauen. Wir wollen nur gute Charaktere verpflichten. In unseren Gesprächen geht es viel um den Menschen und nicht nur den Sportler. Und was die Sponsoren betrifft, ist es wirklich auch sehr erfreulich. Leute melden sich bei uns, um der Alemannia zu helfen, um den nächsten Schritt zu gehen. Denn jeder weiß hier, dass nach oben hin bei einem Klub wie Alemannia Aachen keine Grenzen gesetzt sind."
Zur Erinnerung: In der Saison 2004/2005 spielte Alemannia Aachen als Zweitligist und DFB-Pokalfinalist im Europapokal und war in der Spielzeit 2006/2007 auch eine Serie lang in der 1. Bundesliga. Bis 2013/2014 ging es in die Regionalliga und nach zehn Jahren kehrt der schlafende Riese Alemannia Aachen in die 3. Liga zurück.