Riesenerleichterung beim SV Lippstadt, der gegen die SSVg Velbert einen 2:1-Heimsieg feiern konnte. Denn der war richtig wichtig. Dadurch konnte der Sportverein das Schlusslicht aus Velbert auf Distanz halten und gleichzeitig auf einen Nicht-Abstiegsplatz vorrücken.
Verständlich groß ist demnach auch die Zufriedenheit bei Coach Felix Bechtold, dem der Stolz auf seine Mannschaft anzumerken ist: "Man fühlte sich in den letzten Wochen immer unter Zugzwang. Der mediale Druck, der einen wissen ließ, dass man diese Nachholspiele ziehen muss, hat sein Übriges getan. Das haben wir gut gemacht, aber der Druck bleibt weiterhin hoch."
Die Elf von Bechtold konnte damit die positive Serie von vier Siegen aus den letzten fünf Partien fortsetzen. Lippstadt spielt seit Wochen nicht mehr wie ein möglicher Absteiger. "Das wurde uns schon öfter in der Hinserie gesagt. Wir spielen besseren Fußball, als die Punkteausbeute letztendlich widerspiegelt. Das liegt auch ein wenig daran, dass wir Jahr für Jahr unsere besten Spieler ziehen lassen müssen."
Diese Saison erwartete Bechtold eine "Extremsituation": "Wir mussten 15 neue Leute integrieren, die alle weitestgehend entwicklungsfähige Jungs waren - wie es halt zum SV Lippstadt passt. In der Hinrunde hat man uns das angemerkt. Die Erfahrung fehlte und die Situation hat uns reifen lassen. Viele Partien, die wir jetzt gezogen haben, hätten wir in der Hinserie nicht geholt. Daher versuchen wir weiterhin alles in unseren Möglichkeiten stehende, Regionalliga-Fußball in unserem Umfeld zu ermöglichen."
In der Liga hat Lippstadt schonmal die wichtige Aufgabe gegen Velbert gemeistert. Davon abgesehen lebt der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal sogar noch bei den Lippstädtern. Am Dienstag (26. März) steigt das Halbfinale im Krombacher Westfalenpokal gegen den SC Verl.
Letzte Woche wollte Bechtold noch nicht viel zum Gegner aus Verl sagen. Selbstverständlich lag der Fokus zunächst auf Velbert. Das "Highlightspiel in Verl" musste sich hinten anstellen.
Nun änderte der Lippstädter Coach dies: "Der Traum lebt sowas von. Ich selbst durfte als Spieler mal den Finaltag der Amateure erleben und ich kann sagen: Es lohnt sich alles in die Waagschale zu werfen. Wenn du so nah dran bist, willst du das Ding natürlich jetzt auch ziehen. Wir haben die Chance, etwas Außergewöhnliches zu schaffen."
Vor dem Pokalgegner SC Verl hat Bechtold allergrößten Respekt: "Was Verl seit Jahren in der 3. Liga aus den geringen Möglichkeiten für Goldstücke formt, ist richtig stark. Sie spielen eine exzellente Saison und ich hoffe auf ein ausgeglichenes, sowie offenes Match, das bis zur letzten Minute spannend ist."