Das Lokalderby zwischen Rot Weiss Ahlen und dem FC Gütersloh am 26. Spieltag der Regionalliga West endete 1:1 (0:0). Pedro Cejas schoss das vermeintliche Siegtor für die abstiegsbedrohten Ahlener (67.), doch Nico Buckmaier glich kurz vor Schluss per Elfmeter aus (90.) und zerstörte damit die Hoffnungen von RWA auf einen Sieg.
Doch ein Vorfall aus der 80. Spielminute stellte das Geschehen auf dem Rasen an diesem Nachmittag in den Schatten: Nachdem zahlreiche Gütersloher Anhänger über einen nicht gegebenen Strafstoß wüteten, warfen ein paar Chaoten aus dem Gästeblock Gegenstände auf das Feld. Eine Schnapsflasche traf dabei FCG-Stürmer Kevin Freiberger am Kopf. Die Partie wurde daraufhin für fünf Minuten unterbrochen.
"Ich habe nur den Einschlag mitbekommen und dann tat es weh", schilderte Freiberger die Szene. Nach einer Information, die unserer Redaktion vorliegt, wurde die Glasflasche zudem scharfkantig präpariert. "Das geht gar nicht, egal aus welchem Fanlager sowas kommt. Auch wenn man versucht, den Gegner zu treffen, das gehört einfach nicht in den Fußball. Das ist schade für die Fans, die uns unterstützt haben. Es sind wie immer einzelne, dumme Menschen, die sowas machen", verurteilte der 35-Jährige die Attacke.
Nun zum Sportlichen: Gütersloh-Coach Julian Hesse, der sich während der Spielunterbrechung zu laut beim Unparteiischen beschwerte und dafür die Rote Karte sah, konnte mit dem Punktgewinn gut leben: "Es ein sehr wichtiger Punkt für uns, weil die Konkurrenz unter uns nicht gewonnen hat und wir uns zurückgekämpft haben. Wir gehen mit einem anderen Gefühl in die Länderspielpause, als wenn wir verloren hätten."
FC Gütersloh: Peters – Obst, Beuckmann, Weichert, Tawiah (56. Lücke) – Kandic (56. Pjetrovic), Firmino Dantas (90.+8 Manstein) – Heim (46. Probst), Buckmaier (90.+13 Ocansey), Esko - Freiberger
Schiedsrichter: Lukas Koch
Zuschauer: 1825
Tore: 1:0 Cejas (67.), 1:1 Buckmaier (90., FE)
Rote Karte: Obst (90.+11, Notbremse)
Dennoch ärgerte sich der FCG-Cheftrainer über einige Entscheidungen des Schiedsrichters: "Einmal traf ein Ahlener im Strafraum Markus Esko im Gesicht und vor der Spielunterbrechung gab es noch eine andere Situation, die für mich ein Elfmeter war. Den Elfer, den wir dann bekommen haben, muss man eher nicht geben. In Summe war das aber in Ordnung. Außerdem wurde ein reguläres Tor von Eduard Probst kurz vor Schluss fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt."
Auch Björn Joppe, Trainer der Ahlener, schloss sich der Kritik an den Schiedsrichter an. Er bezeichnete den gegebenen Strafstoß als "Konzessionsentscheidung". Mit der Leistung seiner Mannschaft war Joppe insgesamt zufrieden: "In der ersten Hälfte waren die klar bessere Mannschaft und hatten das Spiel im Griff. Im zweiten Durchgang hatten wir leider wieder eine Phase, in der wir das Spiel aus der Hand geben. Die Jungs haben aber alles reingeworfen und ein gutes Spiel gemacht."
Die Wersestädter verpassten jedoch die Chance, die Patzer der direkten Konkurrenz auszunutzen und Boden gutzumachen. Denn Lippstadt, Velbert und Wegberg-Beeck verloren allesamt ihre Partien an diesem Spieltag. Ahlen tritt damit als Tabellen-16. auf der Stelle und hat fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Der FC Gütersloh ist nach dem 1:1 weiterhin Zwölfter.