Nach der Trennung von Mike Terranova hat Rot-Weiß Oberhausen wieder einen Ex-Profi auf der Trainerbank. Jörn Nowak, zuletzt Sportdirektor bei RWO-Erzrivale Rot-Weiss Essen, wird in der kommenden Saison die Geschicke im Stadion Niederrhein leiten.
Ein nicht gerade konservativer Weg, den der Regionalligist einschlägt, als Trainer hat Nowak noch keine Senioren-Erfahrung. Patrick Bauder, Sportlicher Leiter bei den Kleeblättern, zeigte sich glücklich, seinen früheren Mitspieler vorstellen zu können. "Ich bin sehr froh, dass Jörn hier neben mir sitzt, er war unser absoluter Wunschkandidat", erklärte Bauder bei der Vorstellung des Rückkehrers.
"Wir wollten einen neuen Impuls auf der Bank und bekommen einen akribischen Arbeiter und absoluten Fußball-Fachmann. In der Regionalliga hat er als Trainer einen Punkteschnitt von 3,0", schloss der Sportliche Leiter augenzwinkernd mit Blick auf die beiden Siege von Nowaks Interims-Einsatz in der Essener Aufstiegssaison. Bereits nach Nowaks Beurlaubung in Essen habe der Kontakt bestanden, sofern RWO auf neuen Wind setzen würde. Genau so kam es jetzt.
Auch der neue Cheftrainer selbst sieht positiv in die Zukunft bei dem Verein, bei dem er seine Spielerkarriere beendete und die zweite Laufbahn als Vorgänger von Bauder startete, ehe er 2019 zu RWE ging. "Ich kann mir das im Moment an keinem anderen Standort vorstellen", erklärte Nowak. "Ich identifiziere mich voll mit der Stadt und dem Verein." Auch auf die Zusammenarbeit mit Bauder freut sich der 37-Jährige. "Ich habe eine sehr lange Verbundenheit mit 'Pat'. Wir wissen wie der andere tickt."
Ich freue mich sehr auf das Team und die Arbeit auf dem Platz, Qualität und Potenzial sind da
Jörn Nowak
Seine Zeit als Sportlicher Leiter bei RWO hat Nowak durchaus positiv in Erinnerung: Im Jahr 2018 holte RWO den Niederrheinpokal, in der Folgesaison gab es die Vizemeisterschaft in der Regionalliga West. "Der Verein arbeitet an allen Fronten, attraktiv und erfolgreich zu sein, das ist in der vierten Liga nicht immer einfach", weiß Nowak, ist aber optimistisch. "Ich hoffe, dass wir an diese Entwicklung anknüpfen können und freue mich auf tolle Spiele und die Fanunterstützung im Stadion Niederrhein."
Doch bevor es dort wieder um Punkte geht, muss noch die Personalplanung abgeschlossen werden. Unzufrieden ist Nowak mit dem vorhandenen Material aber keineswegs. "Der Kader steht im weiten Teil, ich muss sagen, dass er Qualität besitzt", beschreibt der Rückkehrer. "Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und spannenden jungen Spielern. Diese Mischung wollen wir nutzen und zu einer Einheit formen. Ich freue mich sehr auf das Team und die Arbeit auf dem Platz, Qualität und Potenzial sind da." An der Verpflichtung von Oguzhan Kefkir von RWE habe der Ex-Essener "keine Aktien" gehabt.
Auch der neue Vorstandsvorsitzende Thorsten Binder - er übernimmt von Hajo Sommers, der im Vorstand bleibt - glaubt an eine erfolgreiche Zusammenarbeit und deutet das Ziel Aufstieg zumindest an. "Wir sind überzeugt, die neue Saison sehr erfolgreich gestalten können. Deshalb sitzen wir hier und werden diesen Weg gehen. Vielleicht führt es uns dahin, wo Jörn mit dem östlichen Nachbar war. Das ist das große Ziel."