Nach dem 1:3 (0:1) der SG Wattenscheid 09 gegen den 1.FC Bocholt schwinden in Wattenscheid die Aussichten auf den Klassenerhalt.
Denn der Rückstand auf den Gast, der auf dem ersten nominellen Nichtabstiegsplatz 14. steht, ist durch die vermeidbare Niederlage auf satte acht Punkte angewachsen.
1.070 Zuschauer sahen im Aufsteigerduell im Lohrheidestadion die späte Pleite der SGW. Denn die Siegtreffer zum 2:1 und 3:1 für Bocholt durch Mergim Fejzullahu (86.) und Marc Beckert (90.+2) fielen erst kurz vor dem Ende der Partie.
Zuvor hatte Wattenscheid den Rückstand durch den Ex-Essener Marcel Platzek (29.) durch einen Freistoßtreffer von Dennis Lerche (50.) egalisiert. Danach war Wattenscheid, das kämpferisch alles gegeben hatte, dem Sieg lange näher als Bocholt. Aber Kim Sané und Lerche vergaben zehn Minuten vor dem Ende beste Gelegenheiten. Dann kam es, wie es eben oft kommt, wenn man aufmachen muss.
Bocholt: Wickl- Obst, Hanraths, Winking, Voelcke - Simoes Ribeiro (80. Fejzullahu) – Windmüller, Wild (66. Bugla), Fakhro (80. Abel) – Platzek (90. Beckert)
Schiedsrichter: David-Markus Koj
Tore: 0:1 Platzek (29.), 1:1 Lerche (50.), 1:2 Fejzullahu (80.), 1:3 Beckert (90.)
Zuschauer: 1.070
Denn den 09ern hätte eigentlich nur ein Sieg geholfen. Nach der unglücklichen Niederlage gab es Durchhalteparolen von den Verantwortlichen. „Es ist wieder einmal so, dass wir zusammenfassen müssen, dass die Leistung gestimmt hat. Wer da etwas anderes behauptet, der kann sich gerne mit mir zusammensetzen und die Videoanalyse machen. Was nicht passte, waren einige individuelle Fehler, die uns ins Hintertreffen bringen“, ärgerte sich Christian Britscho. Und schickte eine Kampfansage hinterher: „Wir werden nicht aufhören. Wir werden weiter machen, wir werden weiter kämpfen und hart arbeiten. Wir werden dann am Ende sehen, wozu es reichen wird.“
Allerdings brauche man nun schnell Punkte. Dafür müsse man die individuellen Fehler abstellen. „Die Spiele werden weniger, die Fehler müssen weniger werden. Ansonsten wird es am Ende nicht reichen.“
Am besten fangen die Wattenscheider damit bereits im nächsten Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen an. Britscho: „Die Spiele werden enger, auch die unerwarteten Punkte musst du jetzt irgendwann irgendwie mal mitnehmen. Und am besten fangen wir damit am nächsten Samstag an.“
Auch 09-Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo wollte die Flinte noch nicht ins Korn werfen: „Die Mannschaft hat ihr Herz auf dem Platz gelassen. Ich habe mir die Tabelle angeschaut. Wir haben schon mal in einer sehr aussichtslosen Situation gesteckt und sind wiedergekommen. Was spricht dagegen, dass wir es jetzt nochmal schaffen?“, sagte Pozo y Tamayo. „Auch, wenn wir jetzt wahrscheinlich wieder abgeschrieben werden und es von außen heißt: Es ist nicht mehr machbar. Es sind sechs Punkte auf Köln II, die du aufholen musst, mit Tordifferenz sind es sieben. Wir spielen noch gegen Köln. Also für mich ist das noch nicht gelesen.“
Der 15. Tabellenplatz könnte gegebenenfalls zum Klassenerhalt reichen, falls kein NRW-Team aus der 3. Liga absteigt.