Das Münsterland-Derby zwischen dem SC Preußen Münster und Rot Weiss Ahlen machte seinem Namen vor einer Kulisse von 2922 Fans im Wersestadion alle Ehre.
„Wir sind richtig gut reingekommen in dieses Spiel, waren sehr dominant. Wir haben uns immer wieder Torchancen herausgespielt und wollten mit Zweikämpfen dagegenhalten“, analysierte SCP-Cheftrainer Sascha Hildmann die Anfangsphase. Der 50-Jährige war nahezu begeistert von der Umsetzung seines Spielplans: „Wie wir das auf dem schwerbespielbaren Boden gemacht haben, die Tiefe gesucht haben, was wir für ein gutes Positionsspiel hatten - das war eine tadellose Leistung. Es war gefordert, richtig zu kämpfen und die entscheidenen Wege mit nach hinten zu gehen. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“
Niederlagen tun weh. Derby-Niederlagen umso mehr. Für uns ist das richtig bitter. Spät haben wir alles nach vorne gehauen und das 0:2 bekommen. Dann kam dem Gegner die Cleverness der einzelnen Spieler zugute. Deswegen steht Münster oben.
Andreas Zimmermann
Die Gäste gingen zwar mit einer 1:0-Pausenführung durch Andrew Wooten in die Kabinen, belohnten sich für den Geschmack des Coaches jedoch zunächst „mit einem Tor zu wenig“. „Ich habe oft in Ahlen gespielt, aber so viele Chancen hatte ich noch nie“, scherzte Hildmann.
Auch nach dem Seitenwechsel dominierte Münster über weite Strecken, geriet ab dem letzten Spieldrittel jedoch ins Schwimmen. Ahlen drückte, beförderte die Kugel mehrmals in aussichtsreiche Positionen und scheiterte nur an der eigenen Chancenverwertung. „Es war klar, dass der Gegner irgendwann kommen wird. Diesen Schwung, den Ahlen dann nochmal gebracht hat, galt es zu überstehen“, resümierte Hildmann.
Rot Weiss Ahlen-Coach Andreas Zimmermann stachelte seine Mannschaft in der Pause an und hatte den Überfall aus das Tor der Preußen gut geplant: „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir Fußballspielen wollen. Wir lagen 0:1 hinten, konnten nichts verlieren und wollten unser Spiel spielen. Wie immer funktionierte das: Wir hatten eine starke Phase, wo wir auf den Ausgleich gedrängt haben.“ Derartige Chancen, wie die Gastgeber sie hatten, dürften dann jedoch „nicht liegen bleiben“, betonte der Trainer.
Ab der 75. Minute spielten die Hausherren dann endgültig auf Risiko, warfen alles nach vorne und ließen die defensiven Strukturen schleifen. Für Hildmann war es dann nur noch „eine Frage der Zeit" bis das Tor per Konter fiele. Der gebürtige Pfälzer lag goldrichtig: Angreifer Wegkamp schnürte den Sack schnell mit seinem Doppelpack zu und ließ seinen Coach entspannt in den Trainerstuhl sacken: „Im richtigen Moment haben wir nachgelegt. Dann war ein bisschen der Stecker gezogen. Wir haben den Sieg nach einer tollten Leistung völlig verdient eingefahren. Mit der Unterstützung unserer fantastischen Fans war das ein sehr gelungener Tag.“
Aufgrund der aussichtsreichen Spielphase war RWA-Coach Andreas Zimmermann die Enttäuschung nach Spielschluss ins Gesicht geschrieben: „Niederlagen tun weh. Derby-Niederlagen umso mehr. Für uns ist das richtig bitter. Spät haben wir alles nach vorne gehauen und das 0:2 bekommen. Dann kam dem Gegner die Cleverness der einzelnen Spieler zugute. Deswegen steht Münster oben.“