Vor zwei Wochen forderte sein Ex-Trainer Andreas Zimmermann, dass Andreas Ivan für die Profis des FC Schalke 04 auflaufen müsse.
Mit seiner Schnelligkeit und seinem gefährlichen Torabschluss könne er dem S04 auch in der Bundesliga helfen. Das seien genau die Qualitäten, die dem Team abgesprochen würden. Damals war noch Frank Kramer der Cheftrainer der Königsblauen. Wenig später nach der Niederlage im DFB-Pokal bei der TSG Hoffenheim wurde Kramer entlassen. Matthias Kreutzer übernahm. Aber auch der Interimstrainer nominierte Ivan, der immerhin auch für Red Bull New York in der MLS spielte, nicht für die Profis.
Nun übernahm Thomas Reis. Und der sorgte gleich in den ersten Tagen für eine Überraschung. Denn der holte vor dem Spiel gegen den SC Freiburg mit Kerem Calhanoglu, Julius Schell und Sidi Sané gleich drei Spieler aus der U23 zu sich. Damit setzt Reis seinen Weg konsequent fort. Denn er war auch beim VfL Bochum, sofern es die Zeit zuließ, Gast bei den U19-Spielen des Klubs, die er ja auch einige Zeit selbst trainierte.
Das habe ich selbst nicht kommen sehen. Als ich das gelesen hatte, hatte ich den Mund offen. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt. Das Vertrauen, das er in mich hat und auch geäußert hat, war für mich besonders und ich weiß es zu schätzen.
Andreas Ivan über Zimmermanns-Lob
Allerdings war Ivan, der beim 1:1 gegen den SC Wiedenbrück den Treffer zum 1:0 erzielte, nicht dabei. Doch das sei kein Problem, meinte der 27-Jährige. „Ich freue mich für jeden, der oben mit dabei ist“, sagte Ivan nach dem Spiel. „Dafür sind wir ja da, dass sie oben eine Chance kriegen. Für jeden der auch nur ansatzweise eine Chance hat, freue ich mich riesig.“
Nun sei jeder selbst dafür verantwortlich, was er daraus mache: „Sie haben es sich verdient. Sie kriegen ihre Chance und können Gas geben. Dann passiert, was halt passiert. Es liegt an den Jungs. Aber wir freuen uns über jeden Spieler, der hoch rutschen darf ins Training.“
Das spreche auch für die Mannschaft. Er selber habe andere Aufgaben im Team, würde sich aber im Falles eines Falles natürlich nicht wehren. „Ich kümmere mich um meine Jungs. Die Jungs, die jetzt oben sind, schauen auf sich. Meine Aufgabe ist es, hier die Truppe zusammenzuhalten und hier Gas zu geben. Alles andere liegt wie das mit den Schiedsrichtern nicht in meiner Hand.“
Dennoch habe er sich gefreut, als er von seinem ehemaligen Trainer vor zwei Wochen das Kompliment bekam. Auch, wenn er sich zunächst erschrocken habe. „Das habe ich selbst nicht kommen sehen. Als ich das gelesen hatte, hatte ich den Mund offen“, gab er zu. „Ich habe mich sehr geehrt gefühlt. Das Vertrauen, das er in mich hat und auch geäußert hat, war für mich besonders und ich weiß es zu schätzen.“
Vorerst schaut er aber weiter auf die U23. Und die spielt bislang eine ordentliche Saison und hat sich gegen Wiedenbrück nach der Niederlage bei der SG Wattenscheid aus der Vorwoche gut erholt gezeigt. „Wir haben durchtrainiert, hart trainiert, viel trainiert und definitiv eine Reaktion gezeigt“, sagte Ivan. „Solche Spiele sind in einer Saison immer mal drin. Das passiert auch den Besten mal. Wichtig ist die Reaktion. Und die haben wir gezeigt.“ Er selbst hat sich dabei am Sprunggelenk verletzt und hofft darauf, dass er nicht ausfällt.