Am Mittwochabend durfte Sandro Plechaty seinen Mannschaftskollegen bei der Arbeit zuschauen. Beim 9:1-Sieg von Rot-Weiss Essen beim Landesligisten VfR Krefeld-Fischeln wurde der RWE-Rechtsverteidiger geschont.
"Ich hätte natürlich auch gerne gespielt. Aber es ist ja auch gut, dass die Jungs, die zuletzt weniger oder gar nicht zum Einsatz kamen, auch Vertrauen spüren und ran dürfen. Wir sind eine Mannschaft und da ist jeder Spieler wichtig", erklärt Plechaty im RevierSport-Gespräch.
22 Spiele, vier Tore und fünf Vorlagen: So lautet die Bilanz des Essener Verteidigers in dieser Saison. Die letzte, nicht zu Ende gespielte Partie, ist kein Thema mehr in der RWE-Mannschaft. "Dass das nicht schön war, was passiert ist, ist doch klar. Das braucht wirklich kein Mensch! Wir haben uns kurz darüber unterhalten und Münster ist jetzt abgehakt. Wir haben auch gar keinen Einfluss darauf, wie das Spiel gewertet wird. Bei uns herrscht jetzt eher eine Jetzt-erst-Recht-Stimmung. Wir freuen uns schon auf Samstag", betont der 24-Jährige.
Für Plechaty ist das Duell am Samstag (14 Uhr, RevierSport-Liveticker) in der Veltins Arena gegen die U23 des FC Schalke 04 eine besondere Begegnung. Immerhin spielte der gebürtige Lüner vor seiner Unterschrift in Essen im Sommer 2020 fünf Jahre im Nachwuchs des S04. "Zwei, drei Jungs stehen auch noch im Kader der U23 und mit Trainer Torsten Fröhling, der auch mein Coach war, habe ich ab und an noch Kontakt. Es war eine gute Zeit. Leider habe ich nur den Sprung zu den Profis nicht geschafft", erzählt der Essener.
Wir wollen endlich in diese 3. Liga. Das ist der Traum von allen: Mannschaft, Verantwortliche, Fans, Stadt. Mir wird immer mehr bewusst, wie groß dieser Verein ist. Es ist unglaublich. Alle wollen diesen großen Erfolg. Ich hoffe, dass wir die vielen Menschen in Essen im Mai glücklich machen können.
Sandro Plechaty
Bei RWE gehört Plechaty derweil zu den absoluten Leistungsträgern und ist auf der Rechtsverteidiger-Position auch zu den besten Spielern zu zählen. "Es geht aber noch mehr. Ich bin nie zufrieden. Primär ist aber immer mein Ziel, der Mannschaft zu helfen. Wenn ich noch besser werde, dann kann ich auch dem Team noch mehr helfen. Das ist immer mein Ziel", verrät der ehrgeizige ehemalige Jugendspieler von Borussia Dortmund (2207 bis 2013), VfL Bochum (2014 - 2015) und Schalke (2015 - 2020).
Bei RWE steht der Sohn von Mario Plechaty, Trainer des Bezirksligisten FC Nordkirchen, bis Sommer 2024 unter Vertrag. Mit dem Verein, den er seit seiner Unterschrift am 10. August 2020 immer besser kennenlernt, hat er Großes vor. "Wir wollen endlich in diese 3. Liga. Das ist der Traum von allen: Mannschaft, Verantwortliche, Fans, Stadt. Mir wird immer mehr bewusst, wie groß dieser Verein ist. Es ist unglaublich. Die Heimspiele sind von der Atmosphäre her überragend und auswärts werden wir auch von vielen Leuten unterstützt. Alle wollen diesen großen Erfolg. Ich hoffe, dass wir die vielen Menschen in Essen im Mai glücklich machen können."
Auf dem Weg zum großen Ziel 3. Liga würde auch ein Dreier am Samstag auf Schalke helfe. Das weiß auch Plechaty: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Aber ein Derby ist noch einmal etwas besonderes. Ich habe schon immer gerne Derbys gespielt und mit RWE, mit diesen Fans im Rücken, umso mehr. Ich freue mich einfach auf dieses Spiel. Ich glaube, dass es dort auch bei nur knapp 1500 Essenern atmosphärisch gesehen gut schallen wird."