Rot-Weiss Essen gegen den Wuppertaler SV: Dieses Gipfeltreffen in der Regionalliga West ist der absolute Knaller zum Restrundenauftakt. Leider - so muss man sagen - wird das Spiel coronabedingt nur vor 750 Zuschauern stattfinden. Einer dieser Besucher wird auch WSV-Sponsor Friedhelm Runge, der am 27. März 2022 83 Jahre alt wird, sein.
RevierSport hat mit Runge über die WSV-Saison und das Essen-Spiel gesprochen.
Friedhelm Runge, wie hat es Ihnen im Trainingslager in Belek gefallen?
Sehr gut. Die Mannschaft hat optimale Bedingungen vorgefunden. Wir haben richtig gut trainiert. Es gab zwei, drei Tage Regen, dann haben wir aber auch gut die Sonne abgekriegt. Das Frühstück war lecker, das Essen insgesamt außerordentlich gut, wir haben gut gespeist und getrunken. Es war ein überaus positives Trainingslager. Wir haben alles richtig gemacht, dass wir geflogen sind.
Was erwarten Sie von der Mannschaft in der Restrunde?
Die Hinrunde war natürlich gut. Es hätte aber noch besser laufen können. Aber ich bin da nicht so vermessen, denn es hätte auch in die andere Richtung laufen können. Im Fußball sind Glück und Pech oft eng beieinander. Ich bin schon lange genug dabei und weiß, wovon ich spreche. Wir haben nach einer hervorragenden Rückrunde in der letzten Saison und dem Erreichen des 5. Tabellenplatzes natürlich Blut geleckt. Wir wollten die Mannschaft, aber auch das Umfeld neu begeistern und noch einmal etwas drauflegen. Das haben wir geschafft. Wir wollen jetzt noch mehr. Das heißt aber nicht sofort den Aufstieg. Platz zwei, drei oder vier wären auch besser als der 5. Platz in der letzten Rückrunde. Wir bleiben demütig und versuchen einfach unser Bestes zu geben."
Wir können ja nicht der Mannschaft und dem Umfeld erzählen, dass wir hier etwas bewegen, aufbauen wollen und dann keine Lizenz beantragen. Die wird beantragt!
Friedhelm Runge
Aber die Drittliga-Lizenz wird der WSV doch beantragen, oder?
Definitiv! Da gehen wir auf Nummer sicher. Wir können ja nicht der Mannschaft und dem Umfeld erzählen, dass wir hier etwas bewegen, aufbauen wollen und dann keine Lizenz beantragen. Die wird beantragt!
Wie sehr freuen Sie sich auf das Spiel in Essen?
Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Freude ein wenig genommen wurde. Denn 15.000 oder noch mehr Zuschauer hätte das Spiel natürlich verdient. Da wären sicherlich auch 2000 Wuppertaler dabei. Das wäre schön gewesen. Von den Emotionen, den Menschen lebt doch der Fußball. Nun werden nur 750 Zuschauer dabei sein und keine Leute aus Wuppertal. Schade. Trotzdem freue ich mich auf alte Bekannte in Essen und auch den Präsidenten Marcus Uhlig. Ihn habe ich beim Hinspiel kennengelernt und wir haben uns gut verstanden. Ein sehr sympathischer Mensch, der alles für seinen Verein tut. Das schätze ich an Leuten, die in ihrem Job so ehrgeizig sind.
Was hätte Sie eigentlich von RWE gerne, was der WSV nicht hat?
(lacht) Aktuell können wir uns mit Essen eigentlich nur auf dem grünen Rasen vergleichen. Darüber hinaus sind sie noch weit vor uns. Das fängt ja bei der Besetzung der Geschäftsstelle an. Wir brauchen mehr Leute, mehr Aufgabengebiete. Wir müssen uns einfach im Umfeld professioneller, breiter aufstellen. Aber daran arbeiten wir.
Die neuen Strukturen hat auch Sportchef Stephan Küsters mit aufgebaut. Wie lange läuft eigentlich sein Vertrag?
Ob Küsters oder Peter Neururer: Beide sind für uns sehr wichtig. Wir schließen keine Verträge mit Laufzeiten ab. Ich sage immer: Wer bei uns bleiben will, der bleibt. Wer gehen will, dem sollte man keine Steine in den Weg legen. Bei beiden, sowohl Sportchef als auch Sportvorstand, ist der Fall so, dass wir uns schon lange einig sind, dass wir gemeinsam in die Zukunft gehen.
Was erwarten Sie von der Mannschaft in Essen?
Dass sie so spielt wie in den meisten Begegnungen der Hinrunde. Vielleicht das Hinspiel gegen Essen ausgenommen (0:1 aus Sicht des WSV, Anm. d. Red.).