Am Sonntag hat RevierSport die Defensive des Regionalliga-West-Tabellenführers Rot-Weiss Essen unter die Lupe genommen und kommt zu dem Ergebnis, dass RWE im kommenden Winter-Transferfenster überhaupt keine Verstärkungen benötigt, um das angepeilte Ziel Drittliga-Aufstieg zu realiseren.
Ähnlich gut sieht es bei den Rot-Weissen in der Offensive aus - ein zweiter Teil der RS-Kaderanalyse:
Defensives Mittelfeld
Dennis Grote und Luca Dürholtz sind im Zentrum des Essener Mittelfelds gesetzt. Vor allem Kapitän Grote ist unersetzlich. Der 35-Jährige verpasste bis dato nur das Bonn-Spiel, ansonsten bestritt er jede Partie von der ersten bis zur letzten Minute. Das Duo Grote/Dürholtz harmoniert und ergänzt sich sehr gut. Dahinter lauert Niklas Tarnat auf seine Chance, wie im Spiel gegen den Bonner SC, als er Grote ersetzte.
Der Sohn des ehemaligen Bayern-Stars Michael Tarnat konnte bei seinen Einsätzen für RWE noch nicht gänzlich überzeugen. Hier hat RWE mit Sicherheit noch einen Mann in der Hinterhand, dessen Potential noch längst nicht vollends ausgeschöpft ist. Mit Nils Kaiser und Giuliano Zimmerling spielen auch im zentralen Mittelfeld zwei Eigengewächse, die - so muss man es sagen - nicht mehr als Kaderspieler und für die U23-Regel wichtig sind.
Wenn RWE überhaupt im Winter auf dem Transfermarkt aktiv werden sollte, dann wäre es wohl diese Position im defensiven Mittelfeld. Denn sollten Grote oder Dürholtz länger ausfallen, dann könnte Trainer Christian Neidhart durchaus ein Problem bekommen.
Offensives Mittelfeld
Auf den Flügeln ist Rot-Weiss stark besetzt. Da wären Spieler wie Isaiah Young, der einer der besten Essener in dieser Saison ist, oder Oguzhan Kefkir, der im Winter zurückkehrt. Mit Kevin Holzweiler (Kreuzbandriss) fällt ein wichtiger Mann bis zum Ende der Saison aus. Aber: Mit Sascha Voelcke, für die linke Seite - diese kann er auch defensiv spielen - oder Felix Heim, der längst noch nicht das gezeigt hat, lauern zwei Jungspunde und warten auf ihre Chance. Eine mögliche Überlegung: Eventuell Heim ausleihen und dafür einen gestandenen Flügelspieler holen. Denn klar ist auch: Heim kann nur sein Potential ausschöpfen, wenn er spielt. In Essen scheint dies aktuell nicht möglich zu sein - vor allen Dingen, wenn Kefkir im Januar noch zurückkommt.
Für das Zentrum, im offensiven Mittelfeld, sind Cedric Harenbrock und Erolind Krasniqi vorgesehen. Beide machten ihre Sache gut. Bei Formschwankungen ersetzt der eine den anderen. Bisher bewies Neidhart oft ein glückliches Händchen bei seiner Wahl der Startelf. Ob Harenbrock oder Krasniqi: RWE ist auf dieser Position gut besetzt.
Das gilt auch für den Angriff. Zlatko Janjic und Simon Engelmann haben es gegen den Bonner SC (6:1) gezeigt, dass sie auch zusammen auf dem Rasen stehen und überzeugen können. Auch hier hat RWE keinen Bedarf. Außer: einer der beiden verletzt sich.
Fazit: RWE benötigt eigentlich keine Verstärkung, wenn überhaupt dann nur Ergänzungen für den Fall der Fälle, dass sich ein zentraler Mittelfeldspieler, Flügelflitzer oder Stürmer verletzten sollten.