Marcus Uhlig hatte es vor der Begegnung im "Soccerwatch"-Gespräch betont: "Wir wollen und dürfen nicht in Schönheit sterben. Manchmal muss man den Ball auch einfach wegdreschen, um zum Ziel zu gelangen", sagte der RWE-Boss.
Warum diese Aussage? Weil Rot-Weiss Essen zuletzt, wie beim 1:1 in Beeck, es zu sehr auf die feine Art probierte. Es bringt nichts, wenn man 80 Prozent Ballbesitz hat und dabei nur sehr wenig herumkommt. Besser ist es dreckiger zu spielen, dafür aber effektiv zu sein. Wie gegen den SV Rödinghausen.
Das 1:0 der Essener bewies, dass es RWE auch einfach und dreckig kann. Ein sogenannter Arbeitssieg, wie er im Fußball-Bilderbuche steht. Doch es sei an dieser Stelle betont: Solche Siege können eigentlich nur die Top-Teams in ihren jeweiligen Ligen einfahren. Siehe am Samstagvormittag Rot-Weiss Essen oder am Samstagabend Bayern München in der Bundesliga beim 1:0 gegen Arminia Bielefeld. Manchmal muss es einfach unspektakulär, aber zielorientiert gehen. Und das schafft RWE auch in den letzten Wochen.
Denn die letzte Gala gab es vor mehr als einem Monat: am 9. Oktober 2021 beim 11:0-Sieg in Velbert gegen den KFC Uerdingen. Danach folgten in acht Spielen 16 Punkte - vier Remis, vier Siege. Sollte RWE diesen Zweier-Punkteschnitt beibehalten, plus etwas drauflegen, dann wird am Ende der Aufstieg zu Buche stehen. Ob dieser dann spektakulär oder dreckig gelingt, wird niemanden in Essen interessieren. Denn es gibt nur ein Ziel: Nach zwölf Jahren endlich diese "Schweineliga" zu verlassen, wenn nötig dann auch mit "Dreckssiegen". Borussia Dortmund II hat es in der vergangenen Saison, allen voran zum Ende der Serie, bewiesen, dass auch knappe, glückliche Siege zum Aufstieg langen...