Für Rot-Weiss Essen war das letzte Testspiel gegen den SC Verl ein richtiger Härtetest: Zum einen wollte sich die Elf von Trainer Christian Neidhart positiv vor dem eigenen Publikum präsentieren. Außerdem war es für den Coach wichtig, weitere Erkenntnisse mit Blick auf den Saisonstart am kommenden Samstag beim Bonner SC (14.08.) zu gewinnen. Dafür kam ein Kräftemessen mit einer soliden Drittliga-Mannschaft sehr gelegen. Die kurzweilige Partie endete 4:4 (3:1)-Unentschieden.
Muntere erste Hälfte mit vier Treffern
In der Anfangsviertelstunde hatte Verl etwas mehr Spielanteile, insgesamt gab es aber wenig Aktionen in den jeweiligen Strafräumen. Das änderte sich in der 17. Minute: Felix Herzenbruch spielte den Ball zu Cedric Harenbrock, der in der Mitte Isaiah Young bediente. Der pfeilschnelle Young vollendete den mustergültigen Angriff, brachte RWE mit 1:0 in Führung und sorgte für Jubel bei den anwesenden Fans. Das Tor beflügelte die Rot-Weissen: Nur wenige Minuten später hatte Janjic die Möglichkeit zum 2:0, scheiterte aber an Gäste-Keeper Robin Brüseke.
Lange musste das Publikum allerdings nicht auf den nächsten Treffer warten. Kevin Holzweiler steckte das Leder auf Harenbrock durch, der Brüseke mit einem starken Lupfer keine Chance ließ (25.). Die Ostwestfalen zeigten aber eine starke Antwort und konnten in Person von Offensivspieler Leandro Putaro auf 1:2 verkürzen (29.). Zuvor hatte Essens Abwehrchef Daniel Heber den Ball in der eigenen Hälfte vertändelt.
Die nächste Chance hatte dann erneut die Neidhart-Elf: Kapitän Dennis Grote flankte zu Janjic, der Brüseke nicht überwinden konnte. Kurz vor der Pause erzielte der Regionalligist dann doch das nächste Tor. Über die Stationen Grote, Harenbrock und Dürholtz landete der Ball bei Dauerläufer Sandro Plechaty, der im Strafraum cool blieb und zum 3:1-Pausenstand traf.
Verl dreht die Partie – Eismann erzielt den Ausgleich
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Verler den Anschlusstreffer erzielen. Ron Berlinski war nur wenige Zeigerumdrehungen nach seiner Einwechslung aus 13 Metern erfolgreich (48.).
In der 60. Minute nahm Gäste-Trainer Guerino Capretti einen fünffachen Wechsel vor. Erneut konnte ein Joker kurze Zeit später ein Tor erzielen - Lukas Petkov markierte den Ausgleich (62.). Einer dieser Spieler hatte allerdings Glück, dass er die Partie zu Ende spielen konnte. Kasim Rabihic, der Ex-Essener, packte Plechaty am Nacken und griff ordentlich zu. Schiedsrichter Cedric Gottschalk wertete diese Aktion nicht als Tätlichkeit – es gab nur Gelb. Jener Rabihic war auch Protagonist der nächsten Aktion. Nach einem leichten Ballverlust von Rios Alonso. landete der Ball beim Offensivspieler, der Verl erstmals in Führung brachte (74.).
Doch auch RWE-Trainer Neidhart bewies ein gutes Händchen bei der Einwechslung von Sören Eismann. Der Routinier eroberte den Ball und ließ Brüseke aus 20 Metern nicht den Hauch einer Chance – 4:4-Ausgleich (81.). Mehr passierte nicht. RWE und Verl trennten sich in einer kurzweiligen Partie 4:4.
Infos: Rot-Weiss Essen – SC Verl 4:4 (3:1) RWE: Davari, Plechaty, Heber, Langesberg, Herzenbruch (67. Voelcke), Grote (77. Eismann), Dürholtz (67. Rios Alonso), Holzweiler (77. Kefkir), Young (67.Schumacher), Janjic (67. Engelmann), Harenbrock (77. Krasniqi)
Verl: Brüseke, Ezekwem, Ochojski, Lach, Schmitt (60. Rabihic), Mustafa (60. Saglik), Lannert (46. Stellwagen), Sapina (60. Schwermann), Mirchev (60. Baack), Corboz (60.Petkov), Putaro (46. Berlinski)
Tore: 1:0 Young (17.), 2:0 Harenbrock (25.), 2:1 Putaro (29.), 3:1 Plechaty (44.), 3:2 Berlinski (48.), 3:3 Petkov (62.), 3:4 Rabihic (74.), 4:4 Eismann (81.)