Mitsamt seines dreiköpfigen Gefolges und seinen drei Bodyguards verließ er das Stadion am Zoo. Vermutlich in der Gewissheit, dass die Champions League wohl eher seines blauen Blutes gerecht wird. Dabei hatte der Herrscher der Region Awuntu, der vom VIP-Raum-Architekten Nico Ueberholz eingeladen wurde, beim 1:1 (0:1) zwischen dem WSV Borussia und Dynamo Dresden gar nicht mal einen schlechten Kick gesehen.
Das fand jedenfalls Gäste-Trainer Eduard Geyer, der zusammenfasste: „Die erste Hälfte haben wir dominiert, nur das zweite Tor fehlte. Es war ein ordentliches Match mit ganz klaren Chancen für uns.“ Die nutzte Thomas Bröker allerdings nicht, nachdem Daniel Ernemann bereits zur Führung getroffen hatte (28.). So konnten die Hausherren vor 6.621 Zuschauern doch noch ausgleichen, weil Mahir Saglik vom Elfmeterpunkt cool blieb (57.). „Wir müssen mit dem Zähler leben“, befand WSV-Coach Wolfgang Frank, nachdem ausgerechnet der Mainzer Schiedsrichter Dr. Jochen Drees abgepfiffen hatte.
Auch Franks Zukunft spielt sich womöglich in jener Stadt ab, sofern der FSV in der zweiten Liga bleibt. Für die Bergischen wird es definitiv in der neuen dritten Klasse weitergehen. „Aufgrund unserer Einstellung ist das Unentschieden verdient, alles andere interessiert nicht“, umschiffte der Linien-Chef Fragen zu seiner persönlichen Zukunft. Die dürfte sich am heutigen Sonntag entscheiden und könnte davon abhängig sein, ob Mainz den Sprung mit Jürgen Klopp doch noch schafft oder einen Neuanfang wagen muss.
Dieses Szenario gab es im Winter auch für den WSV, nur dass die Vision Zweitklassigkeit lautete. Die wird es vorerst nicht an der Wupper geben, so dass Besuche exotischer Adliger die einzigen Farbtupfer im Liga-Alltag bleiben dürften…