Christian Knappmann bangt um seinen Rekord in der Regionalliga West. Da macht sich der ehemalige Spieler von Rot-Weiss Essen und heutige Oberliga-Trainer (Westfalia Herne) auch überhaupt nichts vor: „Auch wenn ich inzwischen emotional gereift bin, bleibt der Egozentriker immer in mir“, betont er. „Wenn man Berufssportler war, tut es schon gut, noch immer Rekorde zu halten.“
Hintergrund: Knappmann ist nach wie vor der Spieler mit den meisten Toren (30 Treffer in 36 Spielen) in einer Saison in der Regionalliga West. Diese Bestmarke stellte der 40-Jährige 2011/12 im Trikot des Wuppertaler SV auf. „Für mich lief es richtig gut, weil wir eine überragende Mannschaft hatten“, erinnert sich der gebürtige Düsseldorfer, der damals unter anderem mit Spielern wie Daniel Flottmann, Marcel Landers und Tom Moosmayer eine Mannschaft bildete.
Wenn RWE ein Tor schießt und da so ein Bällchen aufleuchtet, darf da einfach nicht Engelmann stehen.
Knappmann lobt Engelmann: „Er ist ein überragender Stürmer“
„Das“, unterstreicht Knappmann, „erfüllt einen mit Stolz und es wäre geil, wenn die Marke erstmal nicht geknackt wird.“ Doch der Rekord des ehemaligen Torjägers ist in Gefahr. Mehr denn je. Der Grund: Simon Engelmann. Der 32-Jährige steht aktuell bei 27 Treffern – und RWE hat noch vier Ligaspiele (Aachen, Köln II, Lotte und Wegberg-Beeck) vor der Brust. „Er ist ein überragender Stürmer“, lobt Knappmann den Essener Angreifer.
Der 40-Jährige hat Woche für Woche ein Auge auf die Essener Resultate. „Ich versuche so Spiele wie möglich live im Stadion zu sehen, wenn ich die eine oder andere Scoutingsituation habe“, berichtet er. „Ich war auch letztes Wochenende in Wuppertal. Alles was ich nicht sehen kann, verfolge ich im Liveticker. Wenn RWE dann ein Tor schießt und da so ein Bällchen aufleuchtet, darf da einfach nicht Engelmann stehen.“
Noch vier Spieltage lang zittern
Vier Spieltage lang muss der Westfalia-Coach noch zittern. Knappmanns Hoffnungsschimmer: Gegen die Gegner aus dem Restprogramm traf Simon Engelmann in der Hinrunde lediglich zweimal (gegen Wegberg-Beeck). „Wenn er meinen Rekord aber dennoch knacken sollte“, so der Ex-Essener, „werde ich ihm mit Sicherheit persönlich gratulieren.“ Ehre, wem Ehre gebührt…