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RWE: Kulm über Versagen, Qualität und Berufswahl
"Die Fans haben uns aufgegeben"

RWE: Kulm über Versagen, Qualität und Berufswahl
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Und wieder eine Chance vertan. Was soll diese Essener noch retten?

Nach dem kläglichen 0:3 gegen Union Berlin findet man einfach keine Argumente mehr, die für die Elf von Trainer Michael Kulm sprechen. An der Hafenstraße ist man längst zum Selbstbedienungsladen verkommen, auch Mitja Schäfer erklärte auf die Frage, ob die Kaderqualität einfach nicht reiche: "Das muss man auch in Betracht ziehen. Trotzdem versuchen wir weiter alles."

Mitja Schäfer stellte sich nach dem Spiel.

Viel schlimmer am heutigen Sonntag: An jeder Ecke war die Aufgabe zu spüren. Auch aus der Mannschaft kam der Tenor: "Die Fans haben uns aufgegeben. Es war nach dem Abpfiff so leise, kein Ärger, einfach gar nichts. Wenn die wenigstens pfeifen würden, aber man hat keine Hoffnung mehr." Warum auch? Nur Wolfsburg II wurde 2008 geschlagen. Fängt man sich einen Treffer, bricht alles zusammen. Auch der Trainerwechsel verpuffte, die Kulm-Bilanz: Zwei Spiele, kein Punkt, 0:7-Tore. Trotz einer passablen ersten Hälfte mit zahlreichen Fahrkarten (Sören Brandy, Michael Lorenz) brach die Elf später ein. Nach dem Spiel stellte sich Kulm den Fragen. Michael Kulm, was kann man zu so einem Match noch sagen?

Der Sieg für Berlin geht aufgrund der zweiten Hälfte in Ordnung. Wir haben gut in die Partie gefunden, es gab tolle Möglichkeiten. Aber das will doch jetzt keiner mehr hören. Am Ende steht ein 0:3. Und wie eine Mannschaft nach dem 0:1 so komplett die Ordnung verliert und sich so in eine Niederlage ergibt, das macht einen schon sehr nachdenklich.

Die Phase nach dem Rückstand macht Sie wirklich sehr nachdenklich, oder?

Die Jungs kamen einfach mit dem Druck nach dem 0:1 nicht klar. Und ich muss sagen, wer damit nicht umgehen kann, der sollte sich vielleicht fragen, ob er den richtigen Beruf gewählt hat. Es gibt nicht nur erfolgreiche Situationen. Ich muss auch im Abstiegskampf überleben können.

Dabei...

...hat die Truppe gezeigt, sie kann aus einer guten Ordnung heraus agieren. Wir hatten knapp fünf klasse Gelegenheiten vor dem Wechsel. Daher ist es nicht erklärbar, warum wir nach dem 0:1 nicht weiter versucht haben, so aufzutreten. Es war noch lange Zeit, die Partie zu drehen. Und nur immer den Druck als Grund zu nennen, warum es dann nicht mehr klappte, kann ich für Fußballer auf dem Niveau als Ausrede nicht gelten lassen. Denn ich hatte nicht das Gefühl, dass die Fans und das Umfeld uns nach dem 0:1 die Unterstützung versagt haben. Im Gegenteil, wir haben einen Vertrauensbeweis bekommen. Dann kann ich nicht so versagen und noch zwei Treffer her schenken. Denn die wären auch nicht gefallen, wenn wir nicht alles hätten vermissen lassen.

Die PK nach dem Match.

Vorne gab es auch nichts mehr.

Richtig, es ist nicht gelungen, einmal durchzubrechen. Diese Sachen muss man einfach feststellen. Und da sind wir wieder beim Thema Qualität. Man muss es auch einmal schaffen, in schlechten Situationen gute Leistungen zu zeigen. Wir haben es nicht geschafft, da hat mir vieles komplett gefehlt.

Wo zieht man nun noch Hoffnung raus?

Wir spielen ja schon Dienstag wieder im Pokalfinale gegen Düsseldorf. Vielleicht ist es gut, so hat man keine Möglichkeit in Selbstmitleid zu verfallen oder sich ins Schneckenhaus zurück zu ziehen. Wir müssen uns der Situation stellen.

Und vielleicht auch einiges im Umgang mit der Truppe ändern?

Auch das ist denkbar. Wir müssen über die Zusammenstellung nachdenken. Die Akteure müssen sich zudem selber überprüfen, mit welcher Einstellung sie an die Aufgaben herangehen. Kann man zur Tagesordnung übergehen?

Wir müssen noch intensiver, vielleicht auch etwas anders an die Aufgabe herangehen. Es hat sich gezeigt, die Spieler haben immer noch die Verunsicherung, die wir schon seit Wochen sehen können.

Was sagen Sie mit Blick auf die Tabelle?

Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft so hinzubekommen, dass wir auch wieder Partien gewinnen können. Ob es dann reicht, Liga drei zu erreichen, kann ich nicht sagen. Ich wäre ein schlechter Coach, wenn ich nicht daran glauben würde.

Jetzt haben Sie am kommenden Wochenende frei. Ein Rückstand von acht, neun oder zehn Punkten vor dem Gang nach Wuppertal ist möglich.

Es sind noch viele Punkte zu vergeben. Aber zehn Zähler Rückstand sind natürlich eine mittlere Katastrophe. Da müssen wir uns nichts vormachen.

Ist die Meisterschaftspause ein Vor- oder Nachteil?

Der Plan war, mit dem Heimspiel heute den Dreier mitzunehmen. Dann das gute Gefühl in die freie Zeit transportieren und mit der Mannschaft konzentriert weiter zu arbeiten. Jetzt müssen wir das leider mit einer Niederlage im Gepäck tun.

Etwas Selbstvertrauen könnte man durch den Pokalsieg gegen Düsseldorf einsammeln. Wie gehen Sie die Dienstags-Begegnung an?

Es wird sich sicher etwas verändern. Wir freuen uns auch auf die Partie, auch wenn momentan noch die Enttäuschung über die Niederlage gegen Berlin überwiegt.

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