„Die werden keinen Sponsoren kriegen in der Größenordnung, wie es jetzt benötigt wird“, sagte Neururer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum 18. Oktober müssen Geldgeber gefunden werden, die den monatlichen Finanzbedarf von 70 000 bis 100 000 Euro für den Spielbetrieb in der Regionalliga West decken. Er habe „seit Mai kein Geld mehr bekommen“, sagte der 64-Jährige. „So etwas wie in Wattenscheid habe ich noch nicht erlebt. Der Verein ist auf einem Lügengerüst aufgebaut. Die Spieler tun mir leid.“
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Das verleitet den langjährigen Bundesliga-Trainer aber nicht dazu, seine Karriere zu beenden. „Wattenscheid kann mich nicht so sehr schocken, dass ich aufhöre“, sagte er. „Ob wieder als Trainer oder Sportdirektor: Ich mache weiter. Ich bin zu fast allen Seiten offen. Aber sowas wie mit Wattenscheid passiert mir nicht nochmal.“
Der frühere Bundesligist kämpft seit Jahren ums finanzielle Überleben. Über sein Vermögen war am 1. Oktober ein Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Offiziell ist Neururer noch Sportdirektor beim Regionalligisten
Neururer hatte bereits Ende August gegenüber RevierSport erklärt, dass er zwar offiziell noch Spordirektor an der Lohrheide sei, seiner Arbeit beim Regionalligisten jedoch nicht mehr nachgeht. Grund: Weil er es schlichtweg nicht kann, da die Voraussetzungen nicht gegeben seien.
[article=435444]Neururer Ende August gegenüber RevierSport:[/article] Das ist die größte Enttäuschung, der größte Fehler meiner Karriere gewesen. Ich habe ja schon viel Mist im Fußball miterlebt. Aber das in Wattenscheid überbietet nochmal alles. Das alles passt gar nicht ins Fußballgeschäft. Das Konstrukt basiert auf Lügen. Ich habe in der letzten Zeit einige attraktive Angebote aus dem Ausland abgelehnt. Eine Anfrage kam sogar aus der Bundesliga. Ich hatte große Lust hier in Wattenscheid etwas aufzubauen und zu bewegen. Aber man kann hier einfach nicht arbeiten. Ich kann unter diesen Umständen meinem Job als Sportdirektor nicht nachgehen. Es gibt keine Grundlage, um hier zu arbeiten. Deshalb ist die Angelegenheit auch bei meinem Anwalt."
wozi mit dpa