RevierSport unterhielt sich am Rande eines Rettig-Besuchs in Essen mit dem kaufmännischen Geschäftsführer des Zweitligisten FC St. Pauli über dessen großen Herzensklub: Rot-Weiss Essen.
Andreas Rettig, Sie sind ein großer Befürworter der 50+1-Regel. Bei Rot-Weiss Essen gibt es seit dieser Saison eine Art Investor. Stört Sie das eigentlich nicht als RWE-Mitglied- und Fan? Ich habe doch grundsätzlich nichts gegen Investoren. Alle Investoren können gerne all ihre Kohle in die Vereine bringen. Der Investor soll sich nur an die Spielregeln halten. Und hier entscheiden die Mitglieder bei der Mitgliederversammlung, wie der Hase läuft. Wie ich meine, gibt es bei RWE zwischen dem Investor und dem Verein eine ehrliche Verbindung. Ich glaube, dass er früher sogar im Fanblock stand und sich Stehplatzkarten gekauft hat. Gegen einen Investor, der nicht in erster Linie eine Verzinsung seines eingesetzten Kapitals im Sinn hat, ist nichts einzuwenden. Da kann man Rot-Weiss nur zu gratulieren, dass die Verantwortlichen einen Unterstützer gefunden haben, dem es zuvorderst um den Verein geht.
Wie sehr verfolgen Sie die Geschehnisse rund um die Hafenstraße? RWE macht es derzeit wirklich großartig. Ich hoffe, dass am Freitag der nächste Dreier in Lippstadt eingefahren wird. Das sieht aus der Ferne alles sehr stabil aus. Als zahlendes Mitglied von Rot-Weiss Essen wünsche ich dem Verein natürlich den Erfolg, den sie sich für diese Saison vorgenommen haben.
Sie werden nach Ihrem Ausscheiden als kaufmännischer Geschäftsführer beim FC St. Pauli am 23. September wieder in Köln leben. Werden wir Sie dann auch mal im Stadion Essen sehen? Ja, klar. Das ist ja das Schöne hier im Westen: Da ist alles nah beieinander. Ich werde viel auf den Plätzen, auch bei Rot-Weiss im Stadion, weilen.
Im März dieses Jahres gab es Gerüchte, die besagten, dass Sie eine Position bei RWE übernehmen sollten. Hand aufs Herz: War da etwas dran? Alles, [article=414400]was ich damals dem RevierSport gesagt habe[/article], ist eingetroffen. Gespräche über meine persönliche Zukunft, behandele ich grundsätzlich vertraulich. Ich halte es grundsätzlich für störend, wenn Klub-Vertreter, die in der Verantwortung stehen, öffentlich diskutiert werden. Dies hilft niemandem.
Wie ist Ihr Kontakt zu den RWE-Verantwortlichen? Ich habe immer wieder Kontakt zu Marcus Uhlig, Andre Helf oder auch Frank Kurth. Aber ungefragte Ratschläge sind immer die schlechtesten.