Essens Trainer Karsten Neitzel wusste eigentlich, worauf er sich beim Auswärtsspiel in Lippstadt einließ. Zweimal hatte er den Aufsteiger aus Ostwestfalen zuletzt beobachtet, sah auch den beeindruckenden 3:0-Sieg des SVL zuhause gegen den Wuppertaler SV. Mit dementsprechend viel Selbstvertrauen hätte das Lippstädter Team das Duell gegen den Tabellennachbarn auch angehen können. Es kam jedoch alles anders.
Schon nach sieben Minuten geriet die Mannschaft von Trainer Daniel Berlinski nach dem Treffer von RWE-Kapitän Benjamin Baier in Rückstand. Nach weiteren Treffern von Boris Tomiak und Enzo Wirtz gingen die Gastgeber gegen den zuletzt angeschlagenen Traditionsklub endgültig im Starkregen von Ostwestfalen baden. „Wir hatten die Kacke am Schuh, aber solche Tage gibt es“, hielt Berlinski, der den Verein zum Saisonende verlassen und von seinem Assistenten Felix Bechtold ersetzt wird, nach der Partie fest.
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„Wir lagen schnell mit 0:1 zurück, haben in den ersten Minuten viele Standards gegen uns zugelassen. Nach vorne haben wir uns wenig erspielt, hinten war es sehr gefährlich“, beobachtete Berlinski, für den besonders der Essener Doppel-Sturm aus Max Wegner und Enzo Wirtz den Unterschied ausgemacht hatte. „Wir haben es nicht geschafft die PS auf den Platz bringen.“
Das schlechte Gefühl kam bei ihm schon ein Tag vorher auf. Beim Abschlusstraining hatte sich Abwehrchef Robin Hoffmann verletzt. „Er gibt uns die Stabilität, die nicht zu ersetzen ist. Das soll aber auch keine Ausrede für die schlechte Leistung sein.“ Nun gelte es sich „zu straffen. Wir brauchen noch ein paar Punkte. Die Mannschaft hat die Qualität diese zu holen.“
Am Ende sind die Lippstädter vielleicht auch ein Opfer der starken Spiele in den vergangenen Wochen geworden. Besonders der 3:0-Erfolg am Karnevalswochenende gegen den Wuppertaler SV habe Erwartungen geweckt, die seine Mannschaft nicht erfüllen konnte: „Wenn die Jungs 34 Spieltage auf dem Niveau von letzter Woche spielen könnten, wären sie nicht bei uns.“
Autor: Stefan Loyda