Rund 140 Zuschauer hatten den Test des West- gegen den Südwest-Regionalligisten verfolgt. Der Großteil davon reiste aus dem Ruhrgebiet an. Ob sie dies bereut haben, ist nicht überliefert, aber aufschlussreich war das Spiel, wie Essens Trainer Karsten Neitzel erklärt. Schließlich sei es das letzte Mal gewesen, dass man in der Vorbereitung etwas ausprobieren könne: „Wir wollten den Gegner etwas kommen lassen, aber das tut uns nicht ganz so gut. Die Mannschaft hat den Charakter, immer wieder anzulaufen. Aber die Wege waren zu weit. Und wenn die Abstände nicht stimmen, läufst du dich kaputt und wirst müde."
Beim internationalen Turnier am kommenden Samstag im Stadion Essen, wo die Bergeborbecker zunächst auf Werder Bremen treffen und danach auf den Gewinner oder Verlierer der Partie Real Betis gegen Huddersfield Town, werden die Fans eine andere Mannschaft zu sehen bekommen, versichert Neitzel: „Wir müssen selbstbewusst und ausgeruht rangehen und wenn wir dann im Ballbesitz sind, müssen wir eine geringere Fehlerquote aufweisen. Jeder muss an die körperlichen Grenzen gehen.“
Dies bereitete den Essenern gegen Elversberg noch Schwierigkeiten, wodurch auch noch andere Probleme entstanden sind: „Wenn du dir weniger den Ball erkämpfst, geht auch der Kopf nach unten. Dann glaubt man nicht richtig an sich und dadurch hatten wir auch viele einfache Ballverluste.“ So auch beim Gegentor von Jean Romaric Kevin Koffi nach 58 Minuten. Die Niederlage gegen den eigenen Ex-Klub - Neitzel war bis März selber noch Trainer bei den Saarländern - wurmt ihn allerdings nicht: „Da hätten wir auch gegen China spielen können. Die Vorbereitung ist dazu da, etwas auszuprobieren und damit jeder auf dem Platz steht. Für Eitelkeiten bin ich der falsche Ansprechpartner.“
Mehr Kopfzerbrechen bereitet ihm hingegen die Verletzung von Kevin Grund. Der Linksfuß hat sich an der Wade verletzt. Wie lange er ausfallen wird, war noch nicht abzusehen.