Um 14.30 Uhr empfängt der SFS im Leimbachstadion die U21 des Bundesligisten 1.FC Köln, den aktuellen Tabellenzehnten der Liga. Hinter der Mannschaft von Thorsten Seibert liegen knapp sechs Wochen Vorbereitung, die durchaus schwierig waren. Eis und Schnee, gesperrte Trainingsplätze im Siegerland, Testspielabsagen - eine optimale Vorbereitung auf den Abstiegskampf sieht anders aus.
In den Testspielen gab es gemischte Ergebnisse für die Siegener: Viermal ging das Team um Kapitän Mark Zeh als Sieger vom Platz (Ennepetal, Bicken, Hürth, Herkenrath), es gab zwei Niederlagen (Trier, Karbach) und ein Unentschieden (Kray). Mit 13 Punkten aus den ersten 19 Spielen steht der SFS auf dem 16. Tabellenplatz - ein vorsichtiger Start in die restlichen Spiele ist also nicht angesagt. "Einkalkulierte Niederlagen können wir uns nicht erlauben", so Cheftrainer Thorsten Seibert. Bei der großen Aufgabe, doch noch den Klassenerhalt in dieser vierten Liga zu schaffen, zählt jeder Punkt, jedes Spiel, jede Minute in jedem Meisterschaftsspiel.
Damit das klappt, gab es in der Winterpause sowohl strukturelle als auch personelle Umstellungen. „Wir haben damit in der Winter-Transferperiode fünf Spieler abgegeben, von denen auch alle einen neuen Club gefunden haben, und (mit David Kammerbauer, der schon im November dazu stieß) fünf Spieler geholt, von denen wir glauben und denen wir zutrauen, dass sie uns qualitativ verbessern und uns im Abstiegskampf helfen werden", erklärt Daniel Steuernagel, Sportlicher Leiter des SFS. Alban Sabah, Alexander Mißbach, Cliff Uyimwen und Anthony Bafobusha kamen im Januar hinzu. Zusätzlich dazu hat sich die Trainingsintensität erhöht. Thorsten Seibert: "Wir sind im Trainerteam nach eingehender Analyse zu der Überzeugung gekommen, dass mit Halbprofitum die Chancen auf den Klassenerhalt in dieser Regionalliga äußerst gering sind. Also haben wir so getan, als ob wir in einem professionellen Verein sind und als ob wir hauptberufliche Trainer wären, hauptberufliche Spieler hätten, als ob wir jede Woche auf Naturrasen trainieren würden und in jedem Training einen Physio dabei hätten. Wir haben am Wochenende zwei Mal am Tag trainiert, haben die Intensität und die Inhalte entsprechend erhöht."
Dass dabei gewisse Einbußen in Kauf genommen werden mussten, verschweigt der A-Lizenz-Inhaber nicht. "Es ist sicher so, dass aufgrund dieser Mehrbelastung einige Spieler überfordert waren oder gewisse Verletzungen auf diese Mehrbelastung zurückzuführen sind. Das nehme ich auf meine Kappe, aber wir sind uns sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Die Spieler haben das auch eingefordert und diejenigen, die die Vorbereitung voll durchziehen konnten, sind nun auch fitter und belastbarer als vorher", sagt Seibert. Die Verletztenliste ist mit Serkan Dalman, Marco Beier, Haluk Arslan, Benedikt Zahn, Cliff Uyimwen und U19-Spieler Tobias Filipzik (Seibert: "Er hat die Vorbereitung bei uns mitgemacht und sich leider verletzt, er hätte wohl am Sonntag sonst einen Kaderplatz gehabt") nicht gerade kurz. Marco Rente fällt zusätzlich aus beruflichen Gründen aus.