Das Jahr 2016 will Obst schleunigst vergessen. Vor Ende der Saison 15/16 zog sich der gebürtige Berliner eine Bauchmuskelzerrung zu und fiel zwei Monate aus. Kurz nach der Rückkehr die nächste Hiobsbotschaft: Eine Schulterverletzung zwang den 23-Jährigen zu einer Ausfallzeit von rund fünf Monaten. Nach jetzt sieben langen Monaten in der Reha und im Aufbautraining ist Obst wieder da. Seine Rückkehr hätte kaum besser verlaufen können.
Gegen Rellinghausen durfte der ehemalige Rehdener in der zweiten Halbzeit ran und erzielte sogar ein Tor - das 8:0. Der Schlusspunkt der Partie in Rellinghausen gehörte Obst. "Es war ein tolles Gefühl. Endlich bin ich wieder mittendrin im Geschäft. Nach fast sieben Monaten wieder auf dem Platz zu stehen, das ist einfach eine geile Sache. Das Ganze Geschehen von der Tribüne anzuschauen, tut einfach weh", sagt Obst. Am Rande: In Rellinghausen erhielt Obst sogar noch ein Bonbon von Trainer Sven Demandt: Er durfte in der zweiten Halbzeit die Kapitänsbinde tragen. "Soll ich die Binde Timo übergeben", fragte Obst Demandt verdutzt. Dieser erwiderte: "Nein, du trägst das Ding und übernimmst Verantwortung." Obst: "Das hat mich überrascht, aber auch gefreut. Auch wenn es nur ein Testspiel war: Es ist eine Ehre, die Kapitänsbinde für Rot-Weiss Essen zu tragen."
Auf der rechten offensiven Außenbahn feierte der ehemalige Jugendspieler von Tennis Borussia Berlin seine Rückkehr. Seit seiner Zeit bei RWE wurde er auch schon als Außenverteidiger eingesetzt. "Ich sehe Jeffrey in der Offensive. Hier hat er seine Stärken. Ich freue mich, dass er wieder da ist. Er ist gut drauf und heiß. Das gefällt mir", lobte Demandt. Der wiedergenesene Obst hat richtig Bock auf Fußball und das Jahr 2017, welches für ihn nicht besser beginnen konnte. "Ich will eine gute Vorbereitung absolvieren und mich für das Team empfehlen. Wenn man solange weg vom Fenster war, dann gibt man im Training ein, zwei Prozent mehr Gas als vor der Verletzung. Man weiß es noch mehr zu schätzen, wieder Fußball spielen zu können", erklärt Obst.
Die Hinrunde verfolgte er von der Tribüne. Den vierten Platz, auf dem RWE zurzeit steht, sieht er als positiv an. Aber es geht noch besser. Obst: "Die Jungs haben eine gute Serie gespielt. Leider ist der Abstand nach oben ein bisschen zu groß. In der Rückrunde wollen wir diesen verringern und unseren Fans viele freudige Momente schenken. Ich hoffe auf ein gutes Jahr 2017 für Rot-Weiss Essen, aber auch für mich persönlich."