Auch bei der 1:2 (1:0)–Niederlage am Samstag gegen den am Ende clevereren SC Wiedenbrück 2000 scheiterten die jungen Königsblauen an ihrer gefährlichen Mischung aus Unerfahrenheit und schlechter Einstellung.
„Die Situation ist kritisch, denn der Abstand nach oben wird immer größer“, redet S04-II-Trainer Jürgen Luginger nicht um den heißen Brei herum. „Wir können auch nicht immer sagen, wir hätten genügend Chancen gehabt, denn am Ende reicht es irgendwo nicht.“
Gegen Wiedenbrück reichte eine ansprechende Halbzeit, in der Dario Schumacher die verdiente Führung gelang, nicht. Die Gäste aus Ostwestfalen benötigten nur eine halbwegs viertklassentaugliche Leistungssteigerung, um die Partie durch den Ex-Essener Schwarz-Weißen Kamil Bednarski per Foulelfmeter und den früheren Schalker Julian Loose nach einem Konter zu drehen.
Wer hingegen auf Schalke den Ernst der Lage nicht erkannt hat, wird unter Luginger vorerst keine Rolle mehr spielen. So fand sich der mit 48,5 Millionen Euro Ablöse dekorierte Jungprofi Donis Avdijaj nur auf der Bank wieder. Als er später eingewechselt wurde, war seine Lustlosigkeit bis in den hintersten Winkel des Stadions spürbar. „Donis muss erst einmal mit sich ins Reine kommen, denn in der Verfassung hilft er uns nicht weiter“, macht „Lugi“, früher selbst ein Vorzeigeprofi, klar.
Zuvor hatte der 46-Jährige bereits intern rigoros durchgegriffen und Julian Wolff als Kapitän abgesetzt. Da der Nachfolger des Verteidigers, Jan-Steffen Meier, am Samstag wegen einer Muskelverletzung nicht spielen konnte, trug Moritz Fritz die Binde.