Die Leistung ist ausschlaggebend und ist im Regelfall im Vergleich zu den anderen Nachwuchsspielern überdurchschnittlich. Bei Bochums Daniel Heber ist dies der Fall.
Der 19-jährige überzeugte auf Anhieb in seinem ersten Senioren-Halbjahr und avancierte mit 1520 Einsatzminuten neben Max Jansen (1652) zum Dauerbrenner in der Regionalliga-Reserve des Zweitligisten. „Ich habe mir das alles eigentlich ein wenig härter vorgestellt. Dass es so gut klappt, ist doch schön“, lacht der Senkrechtstarter.
Aufgrund seiner starken Vorstellungen in der Regionalliga durfte Heber gemeinsam mit U19-Talent Henrik Gulden ins Winter-Trainingslager der VfL-Profis reisen. „Die Nacht davor war ich etwas nervös. Aber das legte sich eigentlich auch schnell. Wir wurden von allen toll aufgenommen und haben uns als Teil des Teams gefühlt. Die Stimmung ist da sehr gut“, sagt Heber. Der Rechtsverteidiger, der einst aus der U19 von Rot-Weiss Essen an die Castroper Straße wechselte, durfte dann auf Anhieb gleich gegen die ganz Großen der Zunft ran. Über jeweils 45 Minuten testete ihn Peter Neururer gegen Hoffenheim und Borussia Dortmund. Heber hinterließ einen ordentlichen Einduck, auch wenn „Pedda“ ihn auf einige Mängel hinwies: „Der Trainer hat mir ein ehrliches Feedback gegeben. Er hat mir gesagt, dass ich noch an dem und dem arbeiten muss. Das weiß ich auch und werde diese Fehler abstellen.“
Schließlich will Heber in Zukunft gegen Jakub Blaszczykowski – Hebers Gegenspieler in der Partie gegen den BVB – anstatt gegen die Mittelfeldspieler vom SC Verl, Wiedenbrück oder Siegen ran. Heber: „Man meint, dass der Fußball gleich ist. Aber der Unterschied zwischen Regionalliga und Bundesliga ist unglaublich groß. Die Spielintelligenz, das Tempo, alles läuft anders. Schneller, besser. Ich werde alles dafür geben, um am Ende ein Teil des Profigeschäfts zu sein.“ Ein Vorbild hat Heber nicht, jedoch schaut er sich gerne bei den Stars einiges ab: „Als Rechtsverteidiger gefallen mir besonders Philipp Lahm, Dani Alves und David Alaba. Sich von jedem ein wenig abzuschauen, ist nicht verkehrt. Aber ich bin Daniel Heber und das soll auch so bleiben.“
Ob der Deutsch-Ghanaer seine ersten Minuten als Profi beim VfL absolviert, ist derweil noch nicht sicher. Der Vertrag des gebürtigen Neussers läuft zum Saisonende aus. „Aktuell ist noch alles offen. Wir befinden uns in Gesprächen. Aber der VfL ist meine Nummer eins“, beruhigt Heber.