Es war der 9. Mai diesen Jahres. Die NRW-Liga befand sich im Endspurt. Die Viktoria war durch, Siegen musste gewinnen, um ebenfalls den Aufstieg in die Regionalliga perfekt zu machen. Angepeitscht von mehr als 1.000 Fans fertigte das Team von Trainer Michael Boris die „Übermannschaft“ aus der Domstadt mit 3:0 ab. „Das war Gänsehaut pur und ein unvergesslicher Moment“, strahlt Boris beim Gedanken an die anschließende Aufstiegsfeier.
Diese Erinnerungen sollen am Freitag erneut Realität werden. Köln ist wieder Erster, Siegen dieses Mal zwar „nur“ Vierter, kann aber mit einem Sieg bis auf einen Zähler an die Viktoria heranrücken. Deshalb hat Boris zu Wochenbeginn die Trainingsintensität noch einmal gesteigert. Ein Acht-Kilometer-Hürdenlauf war der Höhepunkt. „Für uns ist es das 13. Regionalliga-Spiel, Kölns Mike Wunderlich hat beispielsweise schon 28 Zweitliga-Einsätze auf dem Buckel. Wir müssen uns also noch beweisen und vor allem körperlich dagegenhalten.“
Kapitän Zeh ist wieder an Bord Personell hat sich die Situation für Boris entspannt, denn Kapitän Mark Zeh hat seine Sperre abgesessen und ist dabei. Für die Sportfreunde enorm wichtig, schließlich kickte Zeh bis zum Sommer noch am Rhein. Er kennt die Viktoria aus dem Eff-Eff und weiß, dass sie verwundbar ist: „Es wird zwar verdammt schwer, weil sie jeden Patzer von uns sofort bestrafen werden, aber ich denke auch, dass wir die Chancen bekommen werden, gegen sie zu treffen. Wir sind nicht der Favorit, haben allerdings auch gute Chancen, etwas zu holen.“
Darauf hoffen auch die Fans. Mehr als 3.000 Zuschauer werden das Highlight erleben und Siegen erneut nach vorne peitschen. Zeh: „Unsere Anhänger sind fantastisch, das wissen auch die Kölner. Mit unserem Publikum gehören wir zu den Topadressen in der Liga und natürlich wollen wir den Fans einen Grund zum Feiern geben. Aber auch das weiß die Viktoria.“
"Die Kölner wissen, was sie erwartet" Wie der Favorit gestürzt werden kann, weiß indes Boris. „Für die letzte Saison können wir uns aber nichts mehr kaufen“, winkt er ab: „Wenn uns die Viktoria etwas anbietet und wir einen guten Tag erwischen, nehmen wir es aber natürlich an. Im Normalfall ist es aber eine Mannschaft, die in allen Regionalligen bundesweit konkurrenzlos ist.“ Trotz der Qualität, die die Kölner zweifelsohne besitzen, rechnet sich aber auch Boris eine kleine Chance aus: „Die wissen, wo sie hinfahren und was sie bei uns erwartet.“
Nämlich ein Hexenkessel und eine hochmotivierte Siegener Mannschaft, die ihren Ruf als „Überraschungsteam“ der Liga mit einem Ausrufezeichen gegen Köln unterstreichen will. Wie es geht, wissen die Sportfreunde ja...
