Gegen stark aufspielende Gäste aus Lotte war der Tabellenführer im Dauerregen von Höhenberg zwar optisch unterlegen, doch die individuelle Klasse der Schützlinge von Trainer Heiko Scholz machte am Ende den Unterschied.
Mike Wunderlich war mit einem Doppelpack (15., 80.) der Matchwinner für vor allem in der zweiten Halbzeit behäbig wirkende und ideenlose Kölner. Christian Schlösser erzielte das zwischenzeitliche 2:0, Dalibor Gataric verkürzte kurz vor der Pause auf 2:1. Trotz bester Chancen - unter anderem verschoss der Ex-Kölner Dennis Schmidt in der 83. Minute einen Foulelfmeter - gelang den Gästen kein weiterer Treffer.
"Wir wollten den Dreier unbedingt und sind mit der Punkteausbeute zufrieden", sagte Scholz nach dem Spiel, räumte allerdings auch die Schwächen im Spiel seiner Mannschaft ein: "Was wir in der zweiten Halbzeit geboten haben, war zu wenig. Wir haben um das 2:2 gebettelt."
Kotuljac stellt die Kölner Defensive vor Probleme
Tatsächlich ließen die Sportfreunde beste Chancen liegen. Vor allem die Angreifer Aleksander Kotuljac und Roman Prokoph, sowie der eingewechselte Henning Grieneisen, kamen wiederholt gefährlich vors Kölner Tor. Kotuljac traff per Rückzieher die Latte (13.), vergab nach tollem Solo freistehend vor Poremba (16.), Prokoph traf nach Vorarbeit des starken Kotuljac nur den Pfosten (54.) und Grieneisen scheiterte mit strammen Schüssen zweimal an Dominik Poremba (57., 68.). Das einzige Tor gelang Dalibor Gataric per Kopf nach Flanke von Julian Loose.
"Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber konnten leider unsere Chancen nicht nutzen. Und mit Mike Wunderlich haben die Kölner die Extraklasse auf ihrer Seite, die so ein Spiel entscheidet", analysierte Gäste-Trainer Maik Walpurgis hinterher treffend. Das 1:0 war eine herrliche Koproduktion von David Müller und Wunderlich. Letzterer vollendete nach schönem Doppelpass unhaltbar aus kurzer Distanz. Das 2:0 bereitete erneut Müller vor, Schlösser vollendete mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel. Und als Lotte auf das 2:2 drückte, war es erneut Wunderlich, der die komfortable Kölner Tabellenführung sicherte. Mit einem herrlichen Freistoß aus 23 Metern markierte Wunderlich das vorentscheidende 3:1.
Nächstes Spitzenspiel für die Viktoria
"Wir haben die Tore zu den richtigen Zeitpunkten gemacht und Platz eins gefestigt", sagte Jerome Propheter nach dem Spiel - und fasste damit alles Positive zusammen, was die Kölner von diesem Nachmittag mitnehmen können.
Viktoria Köln trifft am nächsten Wochenende im Pokal auf Bergisch Gladbach, dann geht es zum nächsten Spitzenspiel zum Tabbelendritten nach Siegen. Der Siegener Trainer Michael Boris - heute unter den 1.080 Zuschauern im Sportpark Höhenberg - darf sich nach den gesammelten Eindrücken durchaus Hoffnungen auf eine Überraschung machen.