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Leverkusen - Essen 0:0
RWE verzweifelt am Bayer-Bollwerk

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Essen: RWE verzweifelt am Bayer-Bollwerk
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Rot-Weiss Essen konnte die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen, kann sich aber nach der Nullnummer bei Leverkusens Reserve nur einen Vorwurf machen.

Trotz drückender Überlegenheit gelang es RWE in 90 Minuten nicht ein Mal, Leverkusens Keeper Niklas Lomb zu überwinden. Ein Remis, das sich für Essen wie eine Niederlage anfühlt, aufgrund des spielstarken Auftritts dennoch ein wenig Mut macht.

RWE hatte in Leverkusen noch eine Rechnung offen. Nicht, dass sie hier im Vorjahr ein Debakel erlebt hätten, doch die 0:1-Niederlage bei der Bayer-Reserve markierte einen der Tiefpunkte der schwarzen Serie, die die Hinrunde der Vorsaison maßgeblich prägte. Inzwischen hat sich viel verändert. RWE ist reifer, weiter, besser. Das sollten auch die Leverkusener zu spüren bekommen. Gleichwohl wies Waldemar Wrobel im Vorfeld darauf hin, dass seine Mannschaft Fingerspitzengefühl beweisen müsse. Gegen das mit Jungprofis und Junioren-Nationalspielern gespickte Team von Ralf Minge helfe weder Zauberfußball noch Maloche, sondern nur die richtige Mischung.

Eine kurze Anlaufzeit brauchten die Gäste daher, um die richtige Rezeptur zu finden. Nach verhaltener Anfangsphase spürte RWE aber schnell, dass gegen Bayer sehr wohl ein Kraut gewachsen war. Man konnte regelrecht mit ansehen, wie die Brust breiter, die Pässe selbstverständlicher, das Umschaltspiel schneller wurde. Zum Ende der ersten Halbzeit hatte sich das Mischverhältnis fast völlig zu Gunsten von Rot-Weiss verschoben. Lediglich das Resultat mussten sich die Gäste ankreiden lassen. Konstantin Sawin (16., 19.) stand zweimal allein vorm Tor, Benedikt Koep vergab mehrfach in aussichtsreicher Position (30., 45.). Auch Christian Telch, Markus Heppke oder Kerim Avci hätten treffen können. Bayer war verwundbar, doch RWE ließ sich zu lange bitten. Wenn es für Wrobel überhaupt etwas zu kritisieren gab, dann die Chancenverwertung. Die bisher so effizienten Gäste taten sich vor des Gegners Kasten schwer.


Heppke (47.) oder Roberto Guirino (52.) machten gleich nach der Pause genau dort weiter und initiierten einen phasenweise beinahe grotesken Essener Chancenwucher. RWE war gefällig, gefährlich und im Abschluss nicht einmal unpräzise, doch die Null stand. Leverkusen stemmte sich mit dem Mute der Verzweiflung gegen das rot-weisse Dauerfeuer. Christoph Siefkes (60.) oder Okan Aydin (80.) hätten beinahe das Spiel auf den Kopf gestellt. Die Krönung war aber Vincent Wagner vorbehalten, der in letzter Minute mit einem Foulelfmeter an Lomb scheiterte. So blieb es bei einem mehr als schmeichelhaften Punkt für die Bayer-Truppe. Den gibt’s zwar auch für RWE, doch das ist ein ganz schwacher Trost.

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