Mit einem 2:1-Sieg bei der SV Elversberg krönte das Team von Trainer David Wagner einstweilen seinen regelrecht furchteinflößenden Lauf und zog an den Sportfreunden Lotte vorbei auf Platz eins! Bei gleicher Anzahl an Spielen haben die Dortmunder nun einen Punkt Vorsprung auf das Walpurgis-Team, zwei auf Borussia Mönchengladbach II. Während die Konkurrenten schwächeln, gewann der BVB in Elversberg bereits das 13. der letzten 14 Spiele. Es scheint, als könne der neue Tabellenführer sich in dieser Form nur noch selbst stoppen. Doch Wagner interveniert: "Das ist eine sehr, sehr provokante These, der ich mich so nicht anschließen will."
Dass den Dortmundern nichts in den Schoß fällt, habe auch der Sieg in Elversberg wieder bewiesen. "Das war wieder eine richtig harte Geschichte. Wie in allen anderen Spielen auch", betont Wagner. Gleichsam jedoch ein "absolut verdienter Sieg mit einer richtig guten Leistung von unserer Seite." Matchwinner: Marvin Ducksch. Der A-Jugendliche überzeugte gegen den 1. FC Köln II und erhielt den Vorzug gegenüber Dortmunds Toptorjäger Terrence Boyd. Der U18-Nationalspieler zahlte das Vertrauen mit zwei Toren zurück. Jonas Hofmann legte erst per Freistoß (17.), dann mit einem Eckball auf (27.), Ducksch vollstreckte zweimal.
Nach dem Wechsel verpasste der BVB weitere Möglichkeiten. Die größte verzeichnete Marcel Halstenberg, der einen direkten Freistoß verwandelte (70.). Schiedsrichter Ingo Müller erkannte jedoch eine Abseitsstellung. "Sehr fragwürdig", fand Wagner. Letztlich aber unerheblich. Elversberg versuchte zwar den Gästen durch lange Bälle gefährlich zu werden, Christian Grimms Anschlusstor (76.) kam jedoch zu spät.
Auch wenn das Tabellenbild noch zu beengt ist, um Titelträume zu entfalten, so hat es Schwarz-Gelb doch nun höchstselbst in der Hand. Wer in die 3. Liga will, muss am BVB vorbei. Und der hat offenbar noch einiges in petto. Dass die Dortmunder Youngster nach den kräftezehrenden Wochen schwächeln, stellt Wagner der Konkurrenz jedenfalls nicht in Aussicht. "Unser Faustpfand und Trumpf ist, dass wir von der Fitness ganz weit vorne liegen und den meisten, wenn nicht allen Mannschaften läuferisch überlegen sind", glaubt Wagner.
Forsche Ambitionen verkneift sich der Coach aber tunlichst: "Es bringt uns keinen Millimeter weiter, wenn wir sagen, dass wir mit allem anderen als dem Aufstieg unglücklich wären. Das ist eine wahnsinnig geile Geschichte und wir würden das auch wahnsinnig gerne mitnehmen. Für mich zählt aber nur, die Jungs für das Spiel gegen Koblenz einzustellen."
Doch dass sich große Erfolge auch ohne großes Sprüche erreichen lassen, ist in Dortmund ja hinlänglich bekannt.