Die Beschreibung "ordentlich" wäre untertrieben, die Klassifizierung "bemerkenswert" passt exakt: Joseph Laumann, Neuzugang von Rot-Weiß Ahlen, hat die Erwartungen der Verantwortlichen sicherlich übertroffen. Vier Spiele, vier Tore, darunter ein Doppelpack beim 3:0 in Düsseldorf und das entscheidende "Ding" gegen Magdeburg (2:1). "Natürlich hofft man als Stürmer immer, dass man trifft. Ich habe schon gemerkt, dass in Düsseldorf niemand so richtig mit mir gerechnet hatte, im nächsten Match stellten sich die Abwehrspieler schon mehr auf mich ein. Die Regionalliga ist schon etwas anderes, als in der Oberliga zu spielen", stellt der Knipser fest.
Die Frage, ob Schalke 04 möglicherweise bei seinem Wechsel "gepennt" hat und damit einen vielversprechenden Scharfschützen ziehen ließ, beantwortet Laumann cool: "Das kann ich nicht sagen. Für mich gab es das Angebot, weiter bei den königsblauen in der Reserve zu spielen. Ich wollte es aber gerne höher versuchen, um mich anzubieten."
Der ehemalige Erkenschwicker scheint sich an der Werse schon richtig wohl zu fühlen. "Trainer Bernard Dietz lässt viel mit dem Ball arbeiten. Er hat in seiner Karriere schon alles erlebt, gibt seine Erfahrungen weiter. Was er sagt, das hat Hand und Fuß. Positiv ist außerdem, dass der Coach gerne mit jungen Leuten arbeitet, das hat er ja zuletzt schon bei der Zweitvertretung des MSV Duisburg getan."
Als Laumann seine Signatur unter das Ahlener Arbeitspapier, das zunächst ein Jahr Gültigkeit besitzt, setzte, da war die Konkurrenz noch überschaubar. "Ein Lars Toborg war zu dem Zeitpunkt nicht verpflichtet. Als sein Wechsel aus Wattenscheid klar war, da habe ich schon bei mir gedacht: Es wird schwer. Mein Gedanke war: Im Sturm fangen bestimmt Lars und Daniel Thioune an." Doch dann kam die Vorbereitung - und der Youngster lud kräftig seine "Kanone" durch. "Ich habe neun Mal getroffen, es lief ganz gut", lacht "Laumi", "jetzt in der Meisterschaft sieht es auch vielversprechend aus. Ich hoffe, dass es so weitergeht."
Am Freitag Abend wollen die Ahlener beim stark gestarteten Wuppertaler SV Borussia das Fundament der alten Radrennbahn-Umrandung einreißen. Laumann trifft dort einen Bekannten: "Mit Gaetano Manno habe ich zusammen beim SSV Hagen gespielt, ich wünsche ihm für die Saison alles Gute - nur gegen uns nicht. Wir wollen eine schwere Partie bei einem ernstzunehmenden Gegner gewinnen." Damit würde das Dietz-Team ein Zeichen Richtung obere Tabellen-Region setzen. Der Stürmer: "Ich bin mir sicher, dass wir mit den gefährdeten Plätzen nichts zu tun bekommen, vom Potenzial her sind wir stark genug, um unter den ersten sechs Mannschaften zu landen."