Die Tendenz ist klar bei der Fortuna: Nach oben geht nicht mehr viel, nach unten besteht auch keine Gefahr mehr. Daher ist es sicherlich nur menschlich, wenn ab und zu die Marke von 100 Prozent nicht erreicht wird, oder, wie in den letzten Spielen beobachtet, erst nach einem Rückstand der echte Charakter der Elf von Trainer Uwe Weidemann ans Tageslicht rückt. Doch Tim Kruse möchte mehr, wenn es am Samstag ab 14 Uhr gegen die alten Kollegen von der Bayer-Nachwuchsabteilung geht: "Ich hoffe, wir können endlich mal wieder zeigen, was uns in dieser Spielzeit so stark gemacht hat. Und das auch über 90 Minuten. Im Hinspiel hat es gegen Leverkusen schon gut geklappt, diese Leistung müssen wir wieder abrufen." In der Hinserie endete das Match 2:0 für die Fortuna, ein Ergebnis, das aus Revier-Sicht auch Wattenscheid und Oberhausen im Abstiegskampf sicherlich favorisieren würden. Allerdings wird Kruse diesen Gedanken beim Anpfiff sicherlich nicht hegen, für ihn steht im Vordergrund, die letzten beiden Auftritte in Oberhausen und gegen den WSV vergessen zu machen. Gegen Wuppertal nahm ihn Weidemann sogar vor der Pause aus dem Spiel. "Ich weiß, die vergangenen Matches waren schlecht von mir, die Kritik berechtigt. Aber so etwas kann vorkommen. Ich denke, ansonsten lief die Saison bisher ganz gut für mich, da muss ich auch mit den zwei oder drei unglücklichen Partien leben. Der Trainer hat mir gesagt, was nicht gut war, ich habe das so angenommen." Die Umsetzung soll gegen die Bayer-Bubis folgen, wenn es auch gegen die beiden Kollegen aus der Vergangenheit, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Timo Röttger geht. Kruse: "Ich freue mich auf die 90 Minuten, da ich seit meinem Wechsel noch nicht oft gegen Leverkusen gespielt habe." Ob das auch in der kommenden Saison so sein wird, steht aus mehreren Gründen nicht fest. Zum einen, weil Bayer noch das Abstiegsszenario treffen kann, zum anderen, weil die Kruse-Zukunft noch nicht geklärt ist. Der Vertrag des Allrounders läuft aus und die Fortuna möchte gerne verlängern, allerdings flatterten auch Angebote anderer Vereine auf den Tisch von Berater Thorsten Koll. Kruse: "Bei mir gibt es noch keine Tendenz, ich bin noch unschlüssig, was das Beste für mich ist." Zusatz des aktuellen Linksverteidigers, der bisher 73 Mal in der dritten Klasse auflief: "Für die Fortuna spricht, hier fühle ich mich wohl, die Ambitionen sind eindeutig vorhanden, nach oben zu kommen. Und ich bin sicher, holen wir noch einige Verstärkungen, können wir im nächsten Jahr angreifen." Für dieses Ziel fahndet die Fortuna weiter nach Neuzugängen: Die Liste umfasst wie bereits berichtet auch Oberhausens Benjamin Reichert, Siegens Cem Islamoglu, einen jungen Keeper (der Blick ging unter anderem zum Verbandsliga-Schlussmann Marco Glenz vom FSV Kettwig) und einen Linksfüßler, wenn machbar aus dem Zweitligabereich.
DÜSSELDORF: Kruse unschlüssig, wo der Weg hinführt
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