Überraschung im Fall Mile Bozic. In einer ganz kurzen Presseerklärung wurde bekannt gegeben, der Verein und der Spieler trennen sich mit sofortiger Wirkung, der Vertrag wird einvernehmlich zum 30. Juni 2005 aufgelöst.
Kurzer Rückblick: Im Winter wurde Bozic nach wochenlangem Probetraining für kleines Geld verpflichtet, nachdem der Kicker vorher lange Zeit verletzt pausieren musste. In den wenigen absolvierten Partien wusste der ehemalige Leverkusener zu überzeugen. Zuletzt monierte Trainer Uwe Weidemann allerdings die Leistungen des Verteidigers, er erklärte via RS vor wenigen Wochen: Ich muss das Gespräch mit Mile suchen, er wurde ins kalte Wasser geworfen, es war klar, dass er mal in ein Loch fällt. Aber jetzt muss wieder mehr kommen. Was kam, war die Trennung nach einer Unterhaltung. Bozic berichtet: Ich habe gefragt, warum ich nicht mehr dabei bin. Die Antwort war, ich trainiere schlecht, was ich aber anders gesehen habe. Gott ist meine Zeuge, dass ich immer alles gegeben habe. Allerdings machte Bozic einen Fehler: Ich habe die Vermutung ausgesprochen, irgend jemand von oben möchte nicht, dass ich auflaufe. Die Reaktion von Weidemann kam nach dem Training am Montag, als er Bozic mitteilte, sich so etwas nicht gefallen lassen zu können.
Bozic: Was soll ich machen, ich bleibe dabei, ich habe nicht schlecht trainiert. Ich werde auch nicht betteln. Der Spieler ergänzt: Wenn ich nicht gut gewesen wäre, hätte ich keine Probleme, das zuzugeben. Aber es war nicht so, ich weiß nicht, was das alles sollte.
Damit ist das kurze Fortuna-Abenteuer für den Abwehr-Akteur bereits nach wenigen Monaten beendet. Jetzt muss ich was Neues suchen, grübelt Bozic, ich weiß, was ich kann. Wenn ich dabei war, habe ich fast immer meine Leistung gebracht. Ich konnte in der Mannschaft ohne Probleme mithalten. Ich denke, ich könnte in den meisten Teams der dritten Klasse helfen.
Allerdings steht wohl zunächst ein erneutes Einzelprogramm auf dem Plan. Bozic: Ich weiß noch nicht, wie es jetzt weiter geht. Das ist das Schlimmste, was es gibt. An die Adresse des Vereins: Leider bin ich abrasiert worden, was nicht ganz fair ist. Ich habe doch niemandem etwas getan, wollte keinem etwas schlechtes. In der Mannschaft wurde die Personalie Bozic nicht mehr großartig diskutiert. Axel Bellinghausen: Er war auf einmal nicht mehr in der Kabine. Der Trainer kam und sagte, man habe sich getrennt. Mehr haben wir nicht erfahren, ist auch nicht unsere Sache. Wir haben uns auf die Aufgaben auf dem Platz zu kümmern.