Die SG Wattenscheid kommt nicht zur Ruhe. Am Freitag-Abend landete die Maschine aus Portugal mit dem 09-Tross an Bord um 22.50 Uhr in Düsseldorf. Am Samstag stand das Benefiz-Match gegen die Wattenscheider Stadtauswahl an. Am Ende siegten die Mannen von Chef-Coach Hannes Bongartz knapp mit 2:1. "Zufrieden können wir nicht sein", monierte Co-Trainer Peter Kunkel. "Aber die schlechten Platzverhältnisse und die Müdigkeit waren die Hauptgründe für diese Leistung. Das Ergebnis hört sich nicht gut an, aber was soll es. Man darf so ein Spiel nicht überbewerten." Gegen die mit den Ex-Wattenscheidern Samy Sane und Sergio Allievi verstärkte Auswahl lochten Alex Löbe und Marcel Witeczek für die SGW ein. Gespielt wurde gestern, wie schon beim 4:0-Erfolg gegen den portugiesischen Drittligisten Imortal, mit einer Dreierkette und Thomas Puschmann als Abwehrchef. Dazu gesellte sich erneut Markus Erhard. Für den zuletzt noch gelobten Michael Jost stand nun aber Michael Stuckmann im Defensiv-Verbund. "Das heißt noch gar nichts. Wir können auch mit vier Mann auf einer Linie agieren", will Kunkel nichts von einer Vorentscheidung der Formation wissen. "Mit der Dreier-Taktik ist es jedoch einfacher, weil wir dann eine direkte Zuordnung haben. Unsere Spielweise ist aber auch egal, weil es immer davon abhängt, welche Leute wir zur Verfügung haben."
Einmal Fahrt aufgenommen, fordert Kunkel von den Spielern vehement: "In unserer Situation sollten sich die Jungs keine Gedanken über die Aufstellung machen. Jetzt ist jeder Einzelne gefordert. Jeder muss für 09 fighten." Das Rezept schiebt der Kunkel, der am Dienstag seinen 48. Geburtstag feiert, sofort nach: "Systeme hören sich gut an. Aber wir können uns nur über die Zweikämpfe aus dem Sumpf ziehen. Alles andere ist zweitrangig."
Und damit das Team diese Marschroute befolgt, hat Bongartz seinen Akteuren im Trainingslager ins Gewissen geredet. "Wir haben physisch und psychisch hart gearbeitet. Der Trip war rund um ein voller Erfolg", freut sich Kunkel über die entgegen gebrachte Gastfreundschaft. "Von A bis Z war alles super." Hoffentlich kann man das auch nach dem Auftakt beim Spitzenreiter Wuppertaler SV in Wattenscheid sagen. Kunkel: "Den Grundstein haben wir gelegt. Zwei Einheiten täglich und eine intensive Vorbereitung - mehr geht nicht. Nun liegt die Wahrheit auf dem Platz."