Defensive Suche! In Verbindung gebracht wird RWE jetzt mit Alexander Rosen, der aktuell seine Koffer beim Süd-Regionalligisten 1.FC Saarbrücken packte. Klar ist, die Freigabe für den ehemaligen U20- (sieben Einsätze) und U21-Nationalspieler (7) liegt im Saarland vor, FCS-Coach Eugen Hach bestätigte schon länger, dem 24-Jährigen keine Steine in den Weg legen zu wollen. Bernd Coen, Sportkoordinator beim 1.FCS, dazu: "Der Vertrag wurde aufgelöst." Das unterstellte Vorfühlen aus dem Ruhrpott ist den Verantwortlichen in der Nähe der französischen Grenze nicht verborgen geblieben. Coen nickt ab: "Das offensichtliche Interesse aus Essen war uns bekannt, allerdings haben wir nie Kontakt mit RWE gehabt." Warum auch? Zur Trennung sollen keine Zoffgründe geführt haben, Rosen ist in Saarbrücken offensichtlich an sich nicht heimisch geworden. Der von RWE gesuchte ausgesprochene Kopfball-Spezialist ist der Ex-Frankfurter (vier Bundesligaspiele von 1998 bis 99) nicht. Zweitliga-Erfahrung sammelte Rosen beim VfL Osnabrück (zwölf Einsätze, 2000/2001) und erneut in Frankfurt (2001/2002). Während der aus der Jugend des FC Augsburg stammende Mittelfeldspieler (so die offizielle Einordnung) in der RL-Süd-Spielzeit 2002/2003 mit 31 Einsätzen noch zum Stamm in Saarbrücken zählte (Coen: "Der Akteur mit den meisten Einsätzen"), war er in der jüngsten Halbserie nur fünfmal in den Statistiken verzeichnet.
184 cm ist Rosen lang, abwarten, ob sich das unterstellte Essener Interesse irgendwie konkretisiert. "Wir saßen noch nicht zusammen", erklärt Rosen-Berater Jürgen Schwab, Geschäftsführer von BMS Sportconsulting GmbH, "ich werde mit Alex seine Situation einmal in Ruhe durchsprechen." So ganz in Ruhe sicherlich nicht, die zweite saisonale Wechselperiode, die am 1.Januar begann, endet am 31.Januar. Bekannt sind Essens Coach Jürgen Gelsdorf und Rosen auf jeden Fall, als der Bayer seine Zweitliga-Etappe in Osnabrück (kam im Januar 2001 auf Leihbasis aus Frankfurt) einlegte, war "Gelle" sein Coach (heuerte am 28.November 2000 an). Ein Coach vertraut gerne auf bewährte Strukturen, dass beispielsweise auch im Fall eines Stürmer wie Angelo Vier, der an der Bremer Brücke nach 32 Einsätzen in der Aufstiegssaison in Liga zwei nur noch neun Mal auflief und ohne Torerfolg blieb. Der 1,91 Meter lange 90 Kilo-Brocken würde das offensive Anforderungsprofil in Essen treffen. Wo das Tor steht, weiß der 31-Jährige, in der Zweitliga-Saison 1996/97 traf Vier in 33 Matches satte 18 Mal - für RWE. Allerdings: Fraglich, ob der VfL überhaupt daran denkt, einen Vier ziehen zu lassen. Als Option nannte RS auch einen Dimitrijus Guscinas, der in Osnabrück vor dem Absprung steht und bei den interessierten Münsteraner Preußen absagte, beim VfL heute aus Litauen zurück erwartet wird. Genannt werden als erste Bewerber um die Dienste des zweifachen Nationalspielers Braunschweig und Paderborn.
Apropos "Bewährtes", das gilt auch für einem ins Spiel gebrachten defensiven Namen wie Kemal Halat, mit dem Türken arbeitete Gelsdorf bereits bei drei Clubs zusammen: Gütersloh (1998/99, Zweite Liga), Düsseldorf (1998/2000, Regionalliga) und zuletzt in Osnabrück, wo Halat in 32 Spielen seine Fachwissen zum Ligasprung beitrug. Der Vertrag wurde allerdings nicht verlängert, aktuell läuft Halat für BFC Türkiyemspor, Berliner Oberligist, auf.