„Das war von uns eine geschlossene Mannschaftsleistung“, freute sich Bochums Trainer Nico Michaty. „Zumal es ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf war.“
Sein Gegenüber Goran Vucic kann die Diskrepanz zwischen den Auftritten zu hause und denen in der Fremde nicht erklären: „Ich weiß es nicht. Wir spielen auswärts nicht viel anders, sind aber effektiver.“ Obwohl beide Profi-Teams am Abend zuvor schon in der Umgebung (Fortuna in Bielefeld und der VfL gegen Paderborn) im Einsatz waren, sparten die Trainer Norbert Meier und Friedhelm Funkel mit Abstellungen in die Regionalliga-Mannschaften.
Mit Roman Prokoph auf Bochumer Seite stand lediglich ein Zweitliga-Spieler auf dem Feld. Der musste jedoch mit ansehen, dass sein Kollege Christian Kalina schon nach 25 Sekunden nicht auf der Höhe war, als ihm Ben Abelski ohne Probleme den Ball abnahm, schließlich aber an VfL-Keeper Michael Esser scheiterte. Nur fünf Minuten später vor dem anderen Tor eine ähnliche Situation, als Justin Eilers alleine vor Fortunas Schlussmann Maximilian Schulze Niehues auftauchte, dieser parierte allerdings glänzend.
Das flotte Spielchen mit Vorteilen auf Seiten der Hausherren hatte erst nach einer knappen halben Stunde das nächste Highlight: Prokoph flankte, Eilers brachte seine Fußspitze an den Ball, der jedoch über den Winkel streifte (29.). Kurze Zeit später dann wieder Prokoph in Aktion – aber in einer äußerst unglücklichen Situation, als er freistehend aus elf Metern ein „Luftloch“ schlug (32.). Die letzte Aktion in der ersten Hälfte gehörte erneut Schulze Niehues: Diesmal wehrte der Keeper einen Fernschuss von Oliver Zech hervorragend ab (39.). „Es war ein vollkommen ausgeglichenes Spiel“, sagte Michaty. „Mir war klar, dass das Team gewinnen würde, das als erstes trifft.“ Wie in den letzten Wochen so häufig tauchte auf einmal VfL-Angreifer Eilers im gegnerischen Strafraum auf und traf. Auch an der Entscheidung war Eilers beteiligt. Seinen Fernschuss ließ Schulze Niehues nach vorne abklatschen und Prokoph musste nur noch abstauben (73.). Man sollte eigentlich meinen, dass es für Eilers ein perfekter Nachmittag war. Aber nur bis er zwölf Minuten vor dem Ende die Rote Karte sah. In einem Gerangel mit Fabian Gombarek ging der Düsseldorfer zu Boden, was Schiedsrichter Vladimir Schwegler als Tätlichkeit bewertete. „Wegen so etwas gesperrt zu werden, ist eine Frechheit“, ärgerte sich Eilers im Kabinengang.
Am Ergebnis änderte der Platzverweis jedoch nichts mehr. „So haben wir uns nun von den Abstiegsplätzen ein bisschen entfernen können“, atmete Michaty tief durch.