Und das hat auch einen Grund, wie Trainer Theo Schneider erklärt. „Nach dem 0:1 habe ich mir gedacht: ´Ach du Scheiße es geht schon wieder los`. Doch zum Glück hatte ich nur eine Minute Zeit mich zu ärgern“, hat der 50-Jährige den schnellen Ausgleichstreffer durch Damien le Tallec im Gedächtnis. Nur wenige Minuten später durfte Schneider wieder jubeln, diesmal markierte den Treffer des Trainers Lieblingsschüler. „Wenn Nedim Hasanbegovic auf dem Platz steht, dann ist die Ordnung bei uns gegeben. Er ist der Leader. Nedim ist für uns unersetzlich und das hat er in Leverkusen eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, lobt der BVB II-Coach seinen Co-Kapitän in den höchsten Tönen.
Dabei hat der BVB-Nachwuchs noch einmal Glück gehabt, denn der 22-jährige Ex-Schalker - Hasanbegovic kickte zwischen 2004 und 2009 bei den Blau-Weißen „Freunden“ der Schwarz-Gelben - fiel zuletzt mit Kniebeschwerden für zwei Begegnungen aus und prompt gab es zwei Pleiten für die Schneider-Elf. „Nedim ist einfach eine Art Sieggarant für uns. Er ist ein vorbildlicher Sechser. Er stopft alle möglichen Löcher“, hält auch Teamkollege Daniel Ginczek, der bereits zehn Saisontreffer für die Elf um Hasanbegovic und Co. beisteuerte, große Stücke auf den gebürtigen Bosnier. Der „Staubsauger“ selbst ist ein gelassener Typ, der lieber Taten auf dem Rasen, als Worte am Rande des Feldes sprechen lässt. „Ich will der Mannschaft immer nur helfen. Und wenn ich dies nicht darf, dann tut es mir unglaublich weh. Ich bin ein ganz schlechter Zuschauer“, sagt der in Schleswig Holstein aufgewachsene 1.83-Meter-Abräumer. Sein Zusatz: „Ich bin ein zurückhaltender Mensch. Vielleicht kommt dies daher, dass ich in Kiel groß geworden bin.“
Geht man nach der Aussage von Torjäger Ginczek, dann kann die Selbstbeschreibung von Hasanbegovic nicht so ganz stehen gelassen werden. „Nedim ist ein echter Kumpeltyp. Er hat immer gute Laune und hält die Mansnchaft auf Trab. Er ist ein liebenswerter Mensch. Wahrscheinlich der einzige coole Schalker“, witzelt der 19-jährige Angreifer.
Trotz der Lobeshymnen weiß der Defensivmann auch, dass es nur ganz schwer wird seine Karriere in Dortmund fortzusetzen. „Unsere erste Mannschaft ist jung und erfolgreich. Ich habe überhaupt keinen Kontakt zu Jürgen Klopp. Ehrlich gesagt, mache ich mir auch keine Hoffnungen. Ich glaube, dass meine Zukunft irgendwoanders liegen wird.“
Zuvor hat Hasanbegovic, dessen Vertrag zum 30.6.2011 ausläuft noch ein Ziel. „Wenn ich Dortmund schon verlassen sollte, dann mit einem großen Erfolg.“ Solch einer wäre sicherlich die Drittliga Rückkehr...