Falls bis Freitag die Auflagen des DFB nicht erfüllt und die 2,4 Millionen Euro nicht zusammenkriegen sollte, heißt das nicht zwangsläufig, dass die Verantwortlichen um Vorstandsmitglied Dr. Thomas Hermes und Geschäftsführer Kai Stütz den sofortigen Insolvenzantrag stellen müssten.
Der Klub hätte nach einer eventuellen Verweigerung der Regionalliga-Lizenz, die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen eine Spielgenehmigung für die nächst tiefere Spielklasse, die NRW-Liga, zu beantragen. „Wir werden zum gegebenen Zeitpunkt alles prüfen lassen und uns dann entscheiden, wie wir fortfahren“, sagt Hermes in der leisen Hoffnung, doch noch irgendwie der Lizenzverweigerung für die kommende Regionalliga-Saison zu entgehen. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um Rot-Weiss Essen am Leben zu erhalten“, unterstreicht der Jurist.
Würde Essen jedoch die Viertliga-Lizenz nicht erhalten und es zu einem Insolvenzantrag kommen, dann könnte sich dieses Verfahren über Wochen hinziehen. „Nach so einem Antrag kann es durchaus längere Zeit dauern, bis der zuständige Insolvenzverwalter das Lizenzverfahren überhaupt eröffnet“, sagt Hermes. Gleichzeitig betont der Rechtsanwalt: „Wir wissen nicht, ob der Verein in der NRW-Liga überhaupt einen Insolvenzantrag stellen müsste. Eventuell könnten wir für die NRW-Liga eine Spielgenehmigung erhalten. Zum gegebenen Zeitpunkt werden wir alle Optionen von der Insolvenz, über die NRW-Liga bis zur Vereins-Neugründung prüfen.“