„Beleidigung mit Beleidigung zu vergelten ist die Art des Pöbels“, sagte einst Friedrich der Große. Markige Worte ist man mittlerweile auch von Wattenscheids Vorsitzenden Christoph Jacob gewöhnt. Aber wenn man als Fußballfunktionär Kritik aus Fan-Kreisen, die zugegeben grundsätzlich nicht immer nur sachlich ist, mit Prädikaten wie „armselig“ versieht, darf man auch mal einem engagierten Vereinsvorsitzenden fehlende Souveränität attestieren. Dass diese Fan-Schelte die Runde macht, hätte sich Jacob denken können. Wenn nicht via Internet, dann zumindest über den Flurfunk, der in der Wattenscheider Lohrheide noch erstaunlich gut funktioniert.
Für Jacob bleibt zu hoffen, dass seinem Aufruf „kündige Deine Mitgliedschaft und lass‘ Dich nicht mehr blicken“ nicht allzu viele zahlende „Schlaumeier“ folgen – denn das kann der schwer angeschlagene Klub in der aktuellen Situation noch weniger gebrauchen als Kritik. Selbst wenn sie unsachlich ist. Da hilft auch fadenscheiniges Zurückrudern nur wenig: „Wenn ich mich für irgendetwas entschuldigen muss, tue ich das hiermit!“