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NRW-Liga: Der 30. Spieltag im Überblick
"Ich muss aufpassen, was ich sage"

NRW-Liga: Der 30. Spieltag im Überblick
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Der Gewinner des Spieltages ist Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf II, der von den Ausrutschern der Verfolger aus Bonn und Aachen profitierte und den Vorsprung ausbauen konnte. Neben dem Zwangsabsteiger Delbrücker SC, wird auch für die SSVg Velbert und den FC Gütersloh die Luft im Keller der Liga immer dünner, während Schermbeck zumindest sportlich auf Kurs bleibt.

Bonner SC -Germania Dattenfeld 0:0

Der Bonner SC ist vor heimischer Kulisse nicht über ein 0:0-Unentschieden gegen zeitweise dezimierte Dattenfelder hinaus gekommen und muss zudem in den kommenden Wochen auf Top-Torjäger Ercan Aydogmus verzichten, der kurz vor Pause verletzt ausschied. Jener Aydogmus war es auch, der in der ersten Viertelstunde brandgefährlich vor dem Gäste-Tor wirbelte, es allerdings nicht vollbrachte, das Leder im Netz unterzubringen. Die defensiv eingestellte Germania konnte sich vor allem bei Keeper Maurice Gillen bedanken, der einen Kopfball von BSC-Kapitän Dalibor Karnay mit einer Glanztat entschärfte.

Die Schrecksekunde ereignete sich dann in der 41. Minute, als Aydogmus einen Lauf abbrach und sich mit schmerzverzerrtem Geischt an den rechten Oberschenkel fasste. Die Diagnose von BSC-Mannschaftsarzt Pierre Conrads folgte noch während des Spielverlaufs: Ein Muskelfaserriss und mindestens vier Wochen Pause für den Angreifer. Ohne Aydogmus taten sich die Gastgeber zunehmend schwerer, Akzente in der Offensive zu setzen und fanden kein Mittel das Abwehr-Bollwerk der Dattenfelder zu durchbrechen. Danach sorgten nur noch die Gäste für Schlagzeilen, die nach 70 Minuten auf Marco Quotschalla verzichten mussten, der wegen einer Unsportlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter ebenso des Feldes verwiesen wurde, wie Jonas Wendt, der nur drei Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz musste. Trotz des unbefriedigenden Remis' fand Bonns Coach Wolfgang Jerat lobende Worte für die Leistung beider Mannschaften: "Wir haben eine gute Leistung gezeigt, aber der Gegner war ebenfalls sehr gut eingestellt. Aydogmus' Ausfall ist für uns ein großer Nachteil, den wir zwar in Kauf nehmen müssen, der aber sicherlich auf die hohe Belastung durch die vielen Nachholspiele zurückzuführen ist", bedauerte der 54-Jährige. SSVg Velbert - Fortuna Düsseldorf II 0:1

39 Punkte trennten das Schlusslicht SSVg Velbert vom Tabellenführer Fortuna Düsseldorf II. Eine klare Angelegenheit war es für den Liga-Primus aus Düsseldorf aber nicht, denn die Gastgeber präsentierten sich jederzeit gewillt, dem Favoriten die Punkte abzutrotzen. Die Fortunen fanden keine Mittel die kompakte Velberter Defensive zu überwinden und hatten sogar Glück, kurz vor der Pause, nicht in Rückstand zu geraten. Nach dem Wechsel erhöhte Truppe von Goran Vucic dann das Tempo und konnte folgerichtig in der 54. Minute das 1:0, durch den 13. Saisontreffer von Ben Abelski, bejubeln. Benjamin Venekamps Fernschuss prallte vom Pfosten zurück ins Feld, sodass die Düsseldorfer den Sack nicht frühzeitig zu machen konnten und sich letztlich beim Durchsetzungsvermögen des Unparteiischen Stefan Tendyck bedanken konnten, der seinen Assistenten Marcel Neuer überstimmte, als dieser den Gastgebern einen Strafstoß zugesprochen hatte.

Erbost über die Leistung seines Teams: Peter Kunkel (links).

„Ich bin über die katastrophale, blamable Leistung meiner Mannschaft so sauer, dass ich aufpassen muss, was ich sage", wütete Velberts Trainer Peter Kunkel nach dem Schlusspfiff, während Vucic trotz des knappen Resultats deutlich entspannter klang: „Wir können mit diesen drei Punkten zufrieden sein. Wer hier einen hohen Sieg von uns erwartet hat, lag vollkommen falsch, denn ich habe Velbert einige Male beobachtet und weiß, dass hier eine gute Mannschaft mit einigen Spielern von hoher Qualität auf dem Platz steht." FC Gütersloh - Westfalia Herne 0:1

Einen fußballerischen Leckerbissen bekamen die 726 Zuschauer beim Duell der abstiegsbedrohten Gütersloher und Westfalia Herne nicht zu sehen, dafür ging es aber über weite Strecken kampfbetont zur Sache. In einer chancenarmen ersten Hälfte, hätten die Gastgeber nach einem Foul an Stephan Eggert, einen Strafstoß zugesprochen bekommen müssen, doch der Schiedsrichter ließ das Spiel weiter laufen. "Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn ein Elfmeter gepfiffen worden wäre", kommentierte sogar Gäste-Coach Frank Schulz die Situation. Die erste nennenswerte Herner Gelegenheit verwertete Zouhair Allali kurz vor dem Pausenpfiff. Die Gütersloher kamen agil aus der Kabine und drängten pausenlos auf den Ausgleich, ohne jedoch belohnt zu werden. Auch die Einwechslung zweier weiterer Angreifer brachte kein Erfolgserlebnis mehr ein, sodass die Herner ohne großartig geglänzt zu haben, letztlich als Sieger vom Platz gingen. "Am Ende haben wir es mit der Brechstange versucht, dabei ist aber nichts Weltbewegendes herausgekommen", bedauerte Gütersohs Trainer Ali Beckstedde die Niederlage. "Ich kann der Mannschaft aber das Kompliment machen, dass sie dagegen gehalten und absoluten Willen gezeigt hat", zeigte sich Schulz hingegen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die durch den Erfolg zumindest rechnerisch im Aufstiegsrennen bleibt.

Hammer SpVg - MSV Dusiburg II 1:1

Die Hammer SpVg hat es gegen die Reserve vom MSV Duisburg verpasst, die Führung über die Zeit zu retten und muss weiter um den Verbleib in der NRW-Liga zittern. Die Gäste aus Duisburg erwischten den besseren Start, ohne die optische Überlegenheit in einen Torerfolg umzumünzen. Besser machten dies die Gastgeber, die die erste "Hunderprozentige" zur 1:0-Führung nutzten.

Bejubelte den Führungstreffer: Sven Dyballa (rechts).

Sven Dyballa hatte sich nach einem Freistoß am höchsten geschraubt und köpfte zum 1:0 ein. Duisburg legte erst im zweiten Durchgang einen Zahn zu und hatte Pech, dass der Hammer Kaminski, einen Schuss von Kevin Lehmann, für seinen geschlagenen Torwart klärte. Der eifrige Andreas Chouliaros hatte nach knapp 70 Minuten die große Gelegenheit den Sack zu zu machen, doch er verfehlte das Gehäuse der Zebras knapp. Die fahrlässige Chancenwauswertung bestraften die Duisburger dann, acht Minuten vor dem Ende, als Denis Pozder zum 1:1-Endstand einköpfte, was laut Hammer-Coach Hans Werner Moors sogar noch als akzeptables Ergebnis zu werten war: „Wir hatten im Laufe der zweiten Hälfte die Möglichkeit zum zweiten Tor. Hinten raus müssen wir froh sein, dass wir zumindest einen Punkt behalten haben“. SV Schermbeck - Alemannia Aachen 2:1

Äußerst überraschend ist dem möglichen Zwangs-Absteiger SV Schermbeck ein Sieg gegen die Reserve von Alemannia Aachen gelungenen, die ihrerseits den Anschluss an Tabellenführer Düsseldorf verloren haben. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte erzielten die Aachener den ersten Treffer durch Stürmer Manuel Junglas (45.). Nach der Pause kamen die Platzherren immer besser in Tritt und markierten durch einen verwandelten Foulelfmeter von Sascha Siebert nach einer Stunde den Ausgleich. Als alle Beteiligten sich schon mit einer Punkteteilung abgefunden hatten, schloss Dominik Milaszewski einen Konter in der Nachspielzeit zum 2:1 ab und sorgte für großen Jubel bei den Anhängern der SVS, der damit zumindest sportlich wieder die Möglichkeit hat, die Klasse zu sichern.

SF Oestrich-Iserlohn - RW Essen U 23 2:0

Die Sportfreunde aus Oestrich-Iserlohn haben mit dem siebten Saison-Sieg den Abstand auf die Nicht-Abstiegs-Ränge verkürzt und den Aufwärtstrend der Essener U 23 gestoppt. Ohne spielerisch zu überzeugen, profitierten die Iserlohner von ihrer Effektivität bei Standardsituationen. In der ersten Halbzeit war es Benyounes Ballout, der in der 33. Minute einen Freistoß zur Führung im Tor unterbrachte. Während die Essener größtenteils zu harmlos agierten, konnte Achilleas Courtoglou einen Freistoß aus 20 Metern direkt verwandeln. "Wir sind heute an unseren eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert", ärgerte sich der sportliche Leiter der Rot-Weißen, Damian Jamro.

SF Siegen - Arminia Bielefeld II 1:3

In der ersten Hälfte standen die Siegener Sanitäter mehr im Mittelpunkt als die eigentlichen Akteure, denn nach dem Führungstreffer des Bielefelders Matthew Dallmann, rollte der Krankentransport gleich zweimal ins Leimbach-Stadion und brachte zunächst Marius Jung (Risswunde Lippe) und anschließend Timo Schlabach (Gehirnerschütterung) ins Hospital. Für sportliche Schlagzeilen sorgt erst wieder der Bielefelder Dallmann, der nach einer guten Stunde zum zweiten Mal traf. Die Siegener erwachten zu spät und der Anschlusstreffer kurz vor dem Ende durch Daniel Cartus ließ keine Hoffnung mehr aufkommen, weil Christian Santos unmittelbar nach dem Cartus-Tor für die endgültige Entscheidung sorgte. Delbrücker SC - Fortuna Köln 1:5

Nur zwei Wochen nach dem 1:8-Debakel gegen Germania Dattenfeld hat es die nächste derbe Klatsche für die Truppe von Mike Jochem gegeben. Trotz der frühen Führung ließ sich seine Elf regelrecht auseinander nehmen, was den Coach sichtlich verärgerte: "Ich bin von meiner Mannschaft und wie sie sich präsentiert, riesig enttäuscht. Wir führen und lassen nach einer Viertelstunde dermaßen nach, dass ich es nicht verstehen kann". Die Kölner hatten nach der 2:1-Pausenführung binnen 15 Minuten alles klar gemacht.

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