Michael Planhof stellte in der 23. Minute die Führung für den VfB her, Maximilian Schreier glich elf Minuten später aus. "Da hat man endlich wieder diesen unbedingten Willen gesehen, den wir von den Jungs verlangen", analysierte der Vorsitzende Christoph Jacob den Treffer, der erst nach dreimaligem Nachsetzen zustande kam.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff stellte der VfB durch einen erneuten Planhof-Treffer den alten Abstand wieder her. "Das war eigentlich ein absolut tödlicher Zeitpunkt für ein Gegentor", meinte Trainer Thomas Obliers im Anschluss an die Partie. Der Linienchef weiter: "Absolute Hochachtung davor, dass die Jungs sich nochmal zurück gekämpft haben."
Der Marler Torsten Stondzik beendete einen Sololauf von Youssef Yesilmen per Foulspiel im Strafraum (65.), sah Gelb-Rot und verschuldete einen Elfmeter, den Farat Toku souverän verwandelte. In Überzahl erarbeiteten sich die 09er zwar mehr Spielanteile, konnten diese aber nicht in Tore ummünzen. Jacob sah dennoch positive Ansätze: "Man hat das Feuer gesehen, die Jungs sind wieder gerannt."
Die Höchststrafe setzte es für den Wattenscheider Stefan Hensel, der schon nach 35 Minuten vom Platz genommen wurde. "Er war nicht verletzt, er ist einfach schlecht in die Partie gekommen, hatte zwei Stellungsfehler. Klar hat ihm das nicht gepasst, ich werde mit ihm darüber nochmal reden."
VfB-Trainer Klaus Täuber sprach von einer verdienten Punkteteilung, aufgrund der angespannten Personalsituation in der Defensive sogar "vielleicht von einem Punktgewinn", sorgte mit einer Anmerkung im Rahmen der Pressekonferenz aber für den negativen Höhepunkt des Tages. Inmitten der Ausführungen von Thomas Obliers, der seit Freitag sowohl die Zweitliga-Frauen als auch die NRW-Liga-Herren betreut und von Zusammenhalt und Solidarität sprach, kasperte Täuber: "Dann mach doch 'ne gemischte Mannschaft." Abfälligkeiten, die auf den neuen Mann an der Linie in Zukunft wahrscheinlich desöfteren warten.