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Wattenscheid: Keller tritt zurück
Schwarz-weiße Chaostage

Gerät schon nach einer Woche im Amt scharf in die Kritik: Christoph Jacob (RS-Foto: pozo).
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Die eingefleischten Anhänger der SGW müssen seit geraumer Zeit viel durchmachen. Der ehemalige Bundesligist taumelt, finanzielle Hiobsbotschaften sind ebenso wie sportliche Nackenschläge an der Tagesordnung.

„Es gibt an allen Ecken und Enden Baustellen“, räumte der neue Vorsitzende Christoph Jacob am Donnerstag im RS-Gespräch ein.

Nun hat er selbst eine weitere eröffnet. Am Freitagabend teilte der Ex-Profi dem Trainerduo Dirk Helmig und Carsten Schmitt mit, dass man kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit habe. Der Schock sitzt tief. „Diese Maßnahme wurde mit dem Aufsichtsrat abgestimmt“, erklärt Jacob. Christoph Rupprecht, als Fanvertreter in das Gremium gewählt, hat aber erst am späten Abend von der Maßnahme erfahren. Konsequenz: Am Sonntag wird der Pädagoge sein Amt niederlegen.

Auch sein Aufsichtsratskollege Axel Salomon hat erst aus der Presse davon erfahren. Ob er dem Verein weiter zur Verfügung steht, wird sich erst am Dienstag zeigen, wenn Vorstand und Aufsichtsrat tagen. Stefan Beermann, Mitglied des Aufsichtsrats, kann die Entscheidung gegen Helmig und Schmitt nur bedingt nachvollziehen. „Die Entscheidung toleriere ich zwar, aber mit Bauchschmerzen. Ich wäre einen anderen Weg gegangen.“

Dr. Wilhelm Beermann, Vorsitzender des Aufsichtrats, ist diplomatisch: „Es bestand Einvernehmen darüber, dass etwas passieren muss, um nicht in den Sog nach unten zu geraten. Gespräche waren geplant, aber die Richtung verantwortet der operative Vorstand.“

Der neue Mann an der Seitenlinie ist Thomas Obliers, seine erste Einheit musste er jedoch unfreiwillig verschieben. Die Mannschaft weigerte sich am Freitagabend, zum Tagesgeschäft überzugehen. Stattdessen nutzte man eine zweieinhalbstündige Diskussionsrunde, um Jacob den Unmut über die Freistellung von Helmig und Schmitt mitzuteilen. Jascha Keller bringt es klar zum Ausdruck und hat sein Amt als Spielführer aufgegeben. Keller: „Die Mannschaft hat kein Verständnis für die Maßnahme gegen den Trainer.“

Jacob verspricht sich eine Trotzreaktion der Aktiven, muss aber eingestehen: „Damit hatte ich nicht gerechnet. Während des Gesprächs hatte ich das Gefühl, dass das doch ein Fehler war. Am Ende haben die Jungs mir aber versprochen, dass sie weiter alles geben werden. Und den Verzicht unterschreiben.“

Keller bestätigt das nur bedingt: „Die Jungs werden das sportlich schon machen“, hofft der Ex-Kapitän, auf den aufgrund seines Kreuzbandrisses in Kürze eine OP erwartet. „Das ist so bitter, dass ich der Mannschaft jetzt nicht mehr helfen kann.“

Sein Nachfolger ist Christoph Schmitt, gegen die Marler wird der Innenverteidiger die Kapitänsbinde tragen. „Gegen Hüls werde ich das machen, ob das in Zukunft auch so sein wird, werde ich mir noch überlegen. Denn der Schock sitzt noch tief. Erst versucht man mit Worten wie Solidarität und Loyalität eine Verzichtserklärung von uns zu fordern, keine 24 Stunden später nimmt man uns den Trainer weg. Das ist ein Skandal.“ Schmitt weiter: „Wir werden weiter an der Nase herumgeführt. Wir dachten das wäre endlich vorbei.“

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