Nach dem Sieg gegen Delbrück sowie der Punkteteilung gegen Oestrich war das Match gegen RWE „eine Charakterfrage und ein Rückfall in alte Zeiten“, ist „Boss Oliver Kuhn“ im RS-Gespräch erbost.
Oliver Kuhn, kochen Sie?
Das ist kompletter Mist, so darf man sich nicht präsentieren. Peter hat immer prognostiziert, dass Rückschläge normal sind, aber so kann das nicht passieren. Unsere Konkurrenz kratzt und beißt. Wir lassen uns abfideln. Das ist eine Einstellungssache.
Sie haben sich das Team doch „gekauft“, oder?
Klar, wenn man die Angelegenheit anspricht, nicken alle, aber das sind doch Lippenbekenntnisse.
Dabei waren Sie vor der Schlappe fünfmal ungeschlagen.
Natürlich fehlt uns Erdal Eraslan an allen Ecken. Aber wenn alles von einem Akteur abhängig ist, wäre das ein Armutszeugnis für alle anderen. Auf dem Papier haben wir eine starke Truppe. Doch das was abgeliefert wird, ist beschämend. Einige leiden an Realitätsverlust.
Kann der mangelnde Rhythmus durch die vielen Spielausfälle ein Grund sein?
Nein! Das entbindet niemanden davon, vernünftige Leistungen abzuliefern.
Und jetzt?
Es gibt ein Zauberwort: Kämpfen. Wir müssen aus dieser Saison mit einem blauen Auge raus kommen. Es sind noch 15 Spieltage, aber natürlich gewinnt man nicht von vornherein alle Nachholmatches.
Bonn und Herne wollen hoch, Gütersloh will nicht absteigen. Und Sie?
Wenn die Einstellung stimmt, könnten wir bestehen. Aber der Konjunktiv bringt uns nicht weiter. Spaß habe ich jedenfalls nicht mehr, denn die Lage ist brisant. Ich bin stinksauer, wenn ich bedenke, was wir für Purzelbäume für die Truppe schlagen.