Nach zwölf Spieltagen steht der SC St. Tönis mit 25 Punkten und einem Torverhältnis von 30:12 Treffern auf Platz zwei der Oberliga Niederrhein.
Spätestens nach dem 2:0-Sieg gegen den bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter Spielvereinigung Schonnebeck muss man festhalten: St. Tönis gehört zu den Spitzenmannschaften! Für die Experten ist das eine große Überraschung, für die Verantwortlichen weniger.
"Mich überrascht das vielleicht jetzt weniger, als andere Leute denken. Ich habe schon im Mai dieses Jahres, als wir den Klassenerhalt klargemacht haben, zur Mannschaft gesprochen und gesagt, dass ich mich auf die neue Saison mit diesem Team freue. Ich bin dann sehr guter Dinge, dass wir ohne jeglichen Abstiegsdruck viel Spaß haben werden. Und das ist auch aktuell der Fall", sagt Holger Krebs, Sportchef des Klubs, der auch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand lobt: "Udo Schüler, Achim Lemmen und Markus Hagedorn leisten hervorragende Arbeit im Verein."
Nach 13 Jahren im Sportchef-Amt gönnte sich Krebs zuletzt eine 18-monatige Pause und kehrte dann im Herbst 2023 gemeinsam mit dem neuen Trainer Bekim Kastrati zum Klub aus der Stadt Tönisvorst zurück. "Zunächst ging es darum, dass wir einen Kader im Januar 2024 zusammenstellen, der die Liga hält. Das haben wir geschafft. Jetzt blicken wir weiter nach vorne. Unser Ziel ist es, sich als Oberliga-Dauerkandidat wie Hilden oder Ratingen zu etablieren und stets im oberen Drittel dabei zu sein", betont Krebs.
Wir machen St. Tönis beziehungsweise Tönisvorst schon in NRW bekannt, spielen aber auf keiner modernen Sportstätte mit modernen Umkleidekabinen und überdachten Sitzplatzmöglichkeiten. Da haben andere, tieferspielende Klubs, bessere infrastrukturelle Bedingungen. Ganz zu schweigen von unserer Oberliga-Konkurrenz
Holger Krebs
Den ganz großen Wurf, die Regionalliga West, wird es in St. Tönis vorerst aber wohl nicht geben. Auch wenn die Mannschaft Meister werden sollte, könnte ihr das gleiche Schicksal ereilen wie dem Team des Vorjahresmeisters Sportfreunde Baumberg. Die Monheimer verzichteten bekanntlich aus infrastrukturellen Gründen auf den Gang in die 4. Liga und so stieg der KFC Uerdingen auf.
"Die Infrastruktur gibt bei uns die Regionalliga nicht her. Aber aktuell würde ich trotzdem nichts ausschließen. Mal schauen, wo wir zu Weihnachten stehen. Vielleicht müssen wir dann doch diese Möglichkeit mal intern eruieren. Aktuell ist es so, dass die Unterstützung von der Stadt nicht so da ist, wie wir es uns wünschen würden", erklärt Krebs.
Er führt aus: "Wir machen St. Tönis beziehungsweise Tönisvorst schon in NRW bekannt, spielen aber auf keiner modernen Sportstätte mit modernen Umkleidekabinen und überdachten Sitzplatzmöglichkeiten. Da haben andere, tieferspielende Klubs, bessere infrastrukturelle Bedingungen. Ganz zu schweigen von unserer Oberliga-Konkurrenz."
So sieht Krebs auch im Titelkampf Klubs wie Schonnebeck, SSVg Velbert, ETB SW Essen oder VfB Homberg vor dem SC St. Tönis. Doch wie gut die Mannschaft von Kastrati für Überraschungen ist, bewies sie in dieser Saison schon häufig.