Die SG Wattenscheid kassierte am vergangenen Spieltag in einer wilden Partie eine 3:4-Heimniederlage gegen den SV Schermbeck. Unmittelbar vor und nach dem Abpfiff geriet das Ergebnis aber erst einmal in den Hintergrund. Was war passiert? Tumulte und Handgreiflichkeiten unter eigenen Fans sorgten kurz vor Ende fast für einen Spielabbruch.
Eine Tätlichkeit von Gäste-Spieler Kevin Schacht erhitzte die Gemüter. Während der SVS-Stürmer den Platz verließ, provozierte er die SGW-Fans mit Applaus, woraufhin diese wütend über die Bande sprangen und den Innenraum betraten.
Ordner versuchten die Situation zu unterbinden, einer von ihnen wurde körperlich angegriffen und ging zu Boden. Das verärgerte wiederum andere Fans, es flogen Gegenstände in Richtung der aktiven Fanszene.
Am Montag richtete der SGW-Vorstand deswegen einen Appell an die aktive Fanszene, denn es war nicht der erste Vorfall in dieser Saison. "Unsere sehr junge Mannschaft spielt erfrischenden Offensivfußball, an dem alle 09er bisher großen Gefallen gefunden haben. Die Unterstützung war bisher sowohl bei den Heimspielen als auch Auswärtsspielen gigantisch und hat unserer Mannschaft sehr geholfen. Wir hatten auswärts teilweise genauso viele Fans wie zu Hause und waren überall ein gern gesehener Gast. Aber dieses Bild kippt so langsam und dem werden wir energisch entgegentreten", teilte der Vorstand mit.
Weiter hieß es in dem offenen Brief: "Wir sind in der laufenden Saison vom FLVW zur Zahlung von mehreren Geldbußen für das Verhalten unserer Fans verurteilt worden. Pyrotechnik in Siegen (150 €), massives Angehen des Schiedsrichtergespanns in Ennepetal (1.300 €) und jetzt ein Angriff auf den vereinseigenen Ordnungsdienst beim Heimspiel gegen Schermbeck. Hinzu kommt die Zerstörung einer Bandenwerbung in Rheine. Bei allem Verständnis für Emotionen beim Fußball geht das alles viel zu weit und ist nicht mehr zu tolerieren."
Aus diesem Grund richtet die SG Wattenscheid 09 einen dringenden Appell an die aktive 09-Fanszene, in Zukunft unbedingt auf Pyrotechnik im Stadion zu verzichten und auch jegliches weiteres Fehlverhalten zu unterlassen, da in der Folge alle 09-Fans von den Konsequenzen betroffen sein könnten.
Der Vorstand der SG Wattenscheid.
"Wir haben aufgrund der Stadionsituation schon mit Mindereinnahmen beim Ticketing durch den Wegfall der Sitzplätze zu kämpfen und jetzt kommen noch die Strafen in vierstelliger Höhe hinzu. Mit diesem Verhalten gefährden 09-Fans die Existenz des eigenen Klubs, was ja nicht wirklich im Interesse der Betroffenen sein kann. Daher werden wir uns die Aufnahmen vom Schermbeck-Spiel noch einmal genau ansehen, die notwendigen Konsequenzen ziehen und auch wieder Hausverbote erlassen."
Zum Abschluss betonten die Verantwortlichen des Oberligisten: "Aus diesem Grund richtet die SG Wattenscheid 09 einen dringenden Appell an die aktive 09-Fanszene, in Zukunft unbedingt auf Pyrotechnik im Stadion zu verzichten und auch jegliches weiteres Fehlverhalten zu unterlassen, da in der Folge alle 09-Fans von den Konsequenzen betroffen sein könnten."