Die Sportfreunde Baumberg dominieren in dieser Spielzeit die Oberliga Niederrhein und führen die Tabelle nach 24 Spieltagen mit zehn Punkten vor Germania Ratingen - die ein Spiel in der Hinterhand haben - an. Kurz vor der Deadline zum Lizenzantrag für die Regionalliga West steht nun aber fest, was sich auch nach RS-Infos bereits angedeutet hatte: Im kommenden Jahr wird es keinen Regionalliga-Fußball in Baumberg geben. Das gab der Verein am Montag, 1. April, bekannt.
"Wir haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit den umfangreichen Unterlagen zum Zulassungsverfahren vom Westdeutschen Fußballverband befasst und sind zum Ergebnis gekommen, dass wir leider keinen Lizenzantrag für die Regionalliga West aufgrund der aktuell noch nicht vorhandenen regionalligatauglichen Heimspielstätte stellen werden", erklärte Jürgen Schick, erster Vorsitzender der Sportfreunde, in einem Schreiben an die Mitglieder. Die Stadt hatte Anfang März verkündet, dass das Stadion nur für einen Umbau zur Oberliga-, nicht aber zur Regionalligatauglichkeit gefördert wird.
Der Verein führt weiterhin Gespräche in der Stadt, um das Stadion am Kieselgraben zumindest für die Zukunft doch noch gemäß der Regionalliga-Anforderungen auszubauen. "Zusätzliche Anforderungen und Maßnahmen für die Regionalliga sind unserer Meinung nach auch umsetzbar", erklärte Schick und gab sich zumindest optimistisch, dass es klappen könnte: "Auch der Stadtrat und die Politik in Monheim befassen sich mittlerweile mit dem Stadionneubau und möchten uns beim unserem Projekt eines regionalligatauglichen Stadions helfen und unterstützen."
Zunächst hätte der Verein aber ausweichen müssen. Die Suche nach einem geeigneten Stadion dafür habe sich als "insgesamt sehr schwierig erwiesen". Die einzigen beiden Optionen im Umkreis, die den Anforderungen genügt hätten, seien das Paul-Janes-Stadion von Fortuna Düsseldorf und das Ulrich-Haberland-Stadion von Bayer 04 Leverkusen gewesen. "Diese Stadien werden aber durch die eigenen Jugend- und Seniorenmannschaften regelmäßig genutzt und sind damit für uns als Mieter nicht nutzbar. Zusätzlich wäre ein Ausweichen nicht nur mit einem sehr hohem logistischen Aufwand verbunden, sondern führt auch zu einer enormen finanziellen Belastung im vier- bis fünfstelligen Bereich pro Spiel."
"Die schlimmste Niederlage" für Trainer El Halimi
Trainer Salah El Halimi gab sich in der Pressemitteilung niedergeschlagen: "Es ist die schlimmste Niederlage, die wir in dieser Saison erlitten haben. Die Enttäuschung wiegt natürlich schwer, genauso schwer wie die Last der Hoffnungen und Träume, die ich und mein Team seit einiger Zeit getragen hatten." Der Fakt, dass "harte Arbeit und Entschlossenheit manchmal nicht genug sind und dass die Regeln außerhalb des Spielfeldes hart sind und dir das Herz brechen können", sei "schwer zu akzeptieren". Dennoch zeigte der Coach Verständnis für die "alternativlose" Entscheidung des Vorstands. "Wir können nun wählen, wie wir darauf reagieren. Wir können uns von der Enttäuschung überwältigen lassen, oder wir erheben uns und kämpfen weiter", blickte der Coach voraus. "Wir können weiterhin träumen, hoffen und glauben, dass unsere Zeit noch kommen wird."
Lizenz-Frage in Ratingen noch offen - Nur Top 3 darf aufsteigen
Da auch die SpVg Schonnebeck keine Lizenz für die Regionalliga West beantragt, kommt aktuell Germania Ratingen als einziger Aufsteiger infrage. Sollten die Ratinger allerdings ebenfalls keine Lizenz beantragen, oder noch aus der Top 3 rutschen, würde das Aufstiegsrecht verfallen. In diesem Fall gibt es einen Absteiger weniger aus der Regionalliga. Eine Lizenz beantragen werden derweil der KFC Uerdingen (4.) und ETB SW Essen (5.), die allerdings in der Tabelle noch klettern müssten, da ein Platz unter den ersten Dreien eine Bedingung für den Aufstieg ist.