Nur ein gutes halbes Jahr nach dem Beginn der Zusammenarbeit ist das Start-up "dasbob" als Hauptsponsor des KFC Uerdingen schon wieder Geschichte. "Unser Anwalt wird heute den Vertrag mit dasbob fristlos kündigen und die offenen Beträge geltend machen", erklärte der Vorsitzende Marc Schürmann am vergangenen Freitag der Rheinischen Post.
Wie berichtet, war der Sponsor seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen. Auf 250.000 Euro belaufen sich die offenen Forderungen der Krefelder inzwischen. Vor allem aufgrund der ausbleibenden Zahlungen von "dasbob" ist der Verein in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Im Frühjahr hatte der KFC unter seinem früheren Vorsitzenden Damien Raths einen Sieben-Jahres-Vertrag mit dem Start-up abgeschlossen. Das sorgte schon damals für Irritationen.
Nachdem das Unternehmen mehrere Zahlungsfristen verstreichen ließ, zogen die Verantwortlichen des Traditionsklubs nun Konsequenzen und kündigten den Vertrag. Beim Oberliga-Duell gegen die Spvg Schonnebeck am Sonntag (2:1) liefen die Uerdinger mit einer blanken Trikotbrust auf.
Das wird sich durch das "Projekt Krefeld" ändern. Denn um kurzfristig Sponsoreneinnahmen zu generieren und eine erneute Insolvenz abzuwenden, haben die Uerdinger bereits einen Alternativplan vorgestellt.
Für die symbolische Summe von 1905 Euro kann jedes interessierte Unternehmen ein Hauptsponsoring beim KFC erwerben. Damit spricht der Verein vor allem Firmen aus dem Stadtgebiet an.
Wer mitmacht, darf sich offiziell als Hauptsponsor der Blau-Roten bezeichnen und erhält weitere Marketingrechte. "Sei ein Teil unserer blau-roten Familie und lasse uns gemeinsam Großes erreichen", heißt es in einer Pressemitteilung. "Gemeinsam zeigen wir, dass unsere Stadt und ihre Menschen unbezwingbar sind."
Unbeeindruckt von den Nebengeräuschen im Verein zeigt sich derweil die Mannschaft von Trainer Marcus John. Beim 2:1 gegen Schonnebeck am Sonntagnachmittag feierte sie den siebten Pflichtspielsieg in Serie und bewahrte die Außenseiterchance auf den Aufstieg in die Regionalliga West.