Es war das erwartet hochklassige Topspiel zwischen Germania Ratingen und ETB Schwarz-Weiß Essen mit vielen Emotionen, mindestens aber genauso vielen tollen Szenen während der 90 Minuten auf dem Platz. Am Ende siegten die Hausherren mit 4:1.
Der Mannschaft vom Uhlenkrug fehlten in der Offensive zum Teil die nötige Präzision und Durchschlagskraft. Dennoch war es bis zur letzten Minute ein hochklassiges Oberliga-Duell.
Alleine der 40-Meter-Lupfer von Emre Demircan, der zum 1:0 führte, war das Eintrittsgeld wert. "Wer Emre kennt, der weiß, was er aus so einer Situation macht", freute sich auch Martin Hasenpflug. "Wir haben bei dem ersten Treffer einfach spekuliert und den Pass vorher gut abgefangen", hatte der Ratinger Trainer gut lachen.
Dass das Ergebnis am Ende verdient, aber um mindestens einen Treffer zu hoch ausfiel, darüber waren sich beide Trainer einig. "Uns fehlt es im Moment einfach an Effizienz. In der Hinrunde hätten wir auch das 0:1 so nicht kassiert. Wir sollten nach der zweiten Pleite in Folge jetzt aber schnellstmöglich wieder in die Spur finden", hatte Damian Apfeld eine klare Meinung nach der Niederlage.
ETB: Jaschin - Haiduk, Corovic, Gotzeina (62. Fadika), Matten - Özbayrak (72. Williams), Romano, Zimmerling (76. Cisse), Reichardt, Lach - Futkeu.
Tore: 1:0 Demircan (25.), 2:0 Busch (30.), 2:1 Özbayrak (37.), 3:1 Potzler (68.), 4:1 Hirsch (90. +2).
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz (Sterkrade).
Zuschauer: 360.
In der Tabelle steht der RSV plötzlich gleichauf mit dem ETB, einzig das bessere Torverhältnis belässt die Schwarz-Weißen noch auf dem zweiten Platz. Schon vor der Saison hatte man in Ratingen den möglichen Aufstieg nicht unerwähnt gelassen. Jetzt liefert die Hasenpflug-Elf auch auf dem Platz die nötigen Argumente dafür ab. "Die Einen sagen, es war Glück, die Anderen, dass wir den Fehler des Gegners erzwungen haben", resümierte Hasenpflug und sprach den vorletzten Treffer noch einmal an.
Eine unglückliche Aktion von ETB-Torwart Stefan Jaschin ließ ihm das eigentlich sicher geglaubte Leder doch noch aus den Händen gleiten - es war nicht die einzige unglückliche Situation Jaschins an diesem Spieltag. "Wir wollen unbedingt in der Spitzengruppe bleiben, weil es uns dort oben so viel Spaß macht. Wir wollen die Gier zurückholen", forderte Apfeld quasi den ersten Dreier am kommenden Spieltag ein. Mit dem MSV Düsseldorf stellt sich ein unangenehmer Aufsteiger vor (Sonntag, 15 Uhr, Stadion Uhlenkrug).
Für Ratingen geht spätestens ab jetzt der Blick zur SSVg Velbert, die zwar aktuell noch neun Zähler entfernt ist, die nach den Wünschen der Blau-Gelben aber möglichst bald auch noch weiter schrumpfen dürfen. Die nächste Möglichkeit aus eigener Sicht dazu besteht bereits am Samstag, wenn der RSV um 14:11 Uhr, es ist Karneval im Rheinland, beim stets ambitionierten und heimstarken VfB Hilden antritt (Sportanlage Hoffeldstraße). Das Hasenpflug-Team wird sicherlich auch hier auf Sieg spielen und somit die ganze Liga versuchen, spannend zu halten.