Der TuS Bövinghausen konnte die Tabellenführung in der Oberliga Westfalen beim 3:1-Sieg gegen Eintracht Rheine behaupten.
Nach der Partie kam es allerdings trotz der sportlich mehr als aussichtsreichen Position zum Trainerrücktritt. Sebastian Tyrala, sein Co-Trainer Florian Bartel und Teammanager Daniel Dukic verkündeten der Mannschaft in der Kabine, dass sie nicht weitermachen werden.
„Die Mannschaft war natürlich sehr geschockt. Aber wichtig war das Spiel gegen Rheine. Es ist eine wichtige Situation. Der TuS will hoch, das hat Ajan Dzaferoski auch klar gesagt. Deswegen war es wichtig, dass wir da keine Störungen haben und das Spiel gewinnen. Deshalb habe ich es nach dem Spiel gesagt“, erklärte Tyrala unmittelbar nach seinem Abschied von der Mannschaft gegenüber RevierSport.
Trotz Tabellenführung habe sich Tyrala nicht sicher gefühlt
Der 34-Jährige übernahm den Job als Chefcoach am 28. Oktober des vergangenen Jahres. Nach etwa einem Jahr und einem Monat, 42 Pflichtspielen mit einem starken Punkteschnitt von 2,33 Zählern pro Partie und einem Aufstieg ist nun also Schluss. Trotz der beeindruckenden Statistiken habe Tyrala beim TuS nicht die nötige Sicherheit gespürt.
„Ich wollte dieses Gefühl nicht ständig im Nacken haben, dass ich morgen weg bin“, erklärte Tyrala. „Das Gefühl gab es aktuell. Wir hatten es nach einer kurzen Serie, wo wir zwei Mal verloren haben (1:4 gegen Gütersloh, 1:4 gegen Clarholz, Anm. d. Red.). Nach der nächsten Niederlage gegen Vreden kam es wieder ein bisschen auf (2:3, Anm. d. Red.). Davon war ich einfach ein bisschen müde. Ich investiere alles, die Mannschaft ist gut vorbereitet. Aber man verliert Spiele in der Oberliga.“ Der Trainer bekräftigte: „Wir sind Erster. Eine bessere Leistung können ich und die Jungs nicht abgeben.“
Mir fehlte das Vertrauen, das gesagt wird: „Wir können das mit Basti durchziehen“. Das habe ich einfach nicht bis zum Ende gespürt
Sebastian Tyrala
Tyrala hätte sich auch in den Phasen, in denen nicht alles zusammenläuft, mehr Rückendeckung gewünscht. „Es kann ja auch im Februar zwei Niederlagen geben und dann bin ich weg. Mir fehlte das Vertrauen, das gesagt wird: „Wir können das mit Tyrala durchziehen“. Das habe ich einfach nicht bis zum Ende gespürt“, begründete er sein Aus.
Besonders der Zeitpunkt des Rücktritts überrascht. Für die Dortmunder stehen noch zwei Pflichtspiele auf dem Programm, bevor es in die Winterpause geht. „Ich habe die ganze Woche mit mir gehadert. Für die Mannschaft tut es mir leid, es kommt noch ein Pokalspiel und ein wichtiges Meisterschaftsspiel, aber da habe ich einfach an mich selber gedacht“, erklärte Tyrala. „Ich denke, keiner von den Jungs nimmt mir das übel. Das habe ich gemerkt. Sie werden das letzte Ligaspiel des Jahres auch noch gewinnen und dann stehen sie zurecht oben und sind Herbstmeister.“