Die SpVgg Vreden sorgte am 15. Spieltag der Oberliga Westfalen für eine Überraschung. Die Mannschaft von Engin Yavuzaslan besiegte den Spitzenreiter vom TuS Bövinghausen mit 3:2.
Keni Var Uzun brachte Bövinghausen nach 20 Minuten in Führung. Immer wieder kamen die Hausherren gefährlich nach vorne, im Abschluss haperte es allerdings. So sah es auch Vredens Coach Yavuzaslan: „Die erste Halbzeit war Bövinghausen besser. Wir waren zu ängstlich, hatten zu viel Respekt. Danach wurden wir immer mutiger.“
In der Halbzeit fand der 41-Jährige die richtigen Worte, denn seine Mannschaft fand besser ins Spiel. „Ich habe den Jungs gesagt, Respekt soll man vor allen Leuten haben, aber keine Angst. Weil über was reden wir? Wir reden hier über Fußball. Unsere Ambitionen sind ganz andere als die von Bövinghausen. Wir haben keinen Druck, spielt einfach befreit auf. Und vor allem, spielt mit Herz.“
Yavuzaslan stolz: „Gänsehautfeeling pur“
Das setzte seine Elf um. Innerhalb von sechs Minuten drehte Vreden durch Malte Hoffmann, Danieck Nijland und Leon Kondring die Partie. Maurice Haar besorgte noch den Anschlusstreffer, am Ende reichte es aber nicht für Bövinghausen. „Wie die Jungs das umgesetzt haben, einfach geil. Wie der eine für den anderen da war, das war Gänsehautfeeling pur. Fast alle meiner Jungs kommen aus dem unterklassigen Bereich. Dann gegen so eine Mannschaft hier aufzutrumpfen, Chapeau. Wir haben gefightet wie Krieger, da ziehe ich den Hut vor“, sagte Yavuzaslan stolz.
SpVgg Vreden: Breuers - Verwohlt, Hoffmann, Wiesweg, Nijland, Korthals - Kondring, Hartmann, Hoffmann, Niehuis - Hinkelmann (89. Hamm), Ostenkötter (77. Wüpping)
Tore: 1:0 Uzun (20.), 1:1 Hoffmann (61.), 1:2 Nijland (65.), 1:3 Kondring (67.), 2:3 Haar (79.)
Schiedsrichter: Denis Magne
Zuschauer: 190
Gelbe Karten: Schmeling, Dzaferoski / Niehuis, Hoffmann
Gelb-Rot: Yavuzaslan
Kritische Worte fand er für Schiedsrichter Denis Magne, der ihn mit Gelb-Rot der Trainerbank verwies: „Ich verstehe den Schiedsrichter nicht. Es sind nur ein paar Zuschauer hier, da sollte man vielleicht das Headset absetzten. Ich musste den Linienrichter fünfhundert Mal rufen, als ich wechseln wollte und der hört mich nicht. Da bleibt mir nichts anders übrig, als die Coachingzone zu verlassen und ein bisschen näher an ihn ran zu gehen. Ich weiß nicht, ob der Schiedsrichter mit dem falschen Bein aufgestanden ist.“
Bövinghausen "selbst schuld" an der Niederlage
Bövinghausen-Coach Sebastian Tyrala zeigte sich als fairer Verlierer: „Kompliment an Vreden. Man muss ein guter Verlierer sein und dem Gegner Respekt zollen. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie selbst schuld sind, dass wir das Spiel verloren haben. Ich weiß nicht, wie viele Chancen wir hier hatten, um ein Tor zu schießen. Eigentlich haben wir ein super Spiel gemacht. Vreden hatte keinen Torschuss in der ersten Hälfte. Es hat ganz klar an der Ausbeute gehapert.“